Noch einen Monat, dann steigt auf der Peißnitz in Halle wieder eines der größten Volksfeste der Region: das Laternenfest. Zum 75. Jubiläum vom 27
Noch einen Monat, dann steigt auf der Peißnitz in Halle wieder eines der größten Volksfeste der Region: das Laternenfest. Zum 75. Jubiläum vom 27. Bis 29. August 2010 habe man einen besonderen Wert auf Familienfreundlichkeit gelegt, sagte Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados. “Wir haben auch viele Angebote, die nicht das große Portemonnaie der Eltern kosten. So können auch in diesem Jahr wieder Laternen gebastelt und Enten geschmückt werden. Ein Piratenfest wartet auf die kleinen Gäste, an der Fontäne wird es eine Spielwiese geben. Szabados stellte klar: es wird kein Eintritt erhoben. Trotz schwieriger Haushaltslage. Aufwand und Nutzen stünden in keinem Verhältnis. Möglicherweise werde es aber im nächsten Jahr eine freiwillige Plakette geben. Die Stadt steuert jährlich 40.000 Euro für das Fest bei.
Auf insgesamt neun Bühnen soll es Musik für jeden Geschmack geben. Die Freilichtbühne wird von MDR Jump und Sputnik bespielt und dürfte vor allem junges Publikum anlocken. So spielt hier am Freitagabend Dellé, neben Peter Fox die Stimme von Seed. Auf der Ziegelwiese spielen zeitgleich The Aberlours, Riserva Moac und RotFront. Songs zum Mitsingen gibt es mit der TwoRiders-Band bei der Reservistenkameradschaft, während im Bayrischen Bierzelt die Münchner Marktmusikanten aufspielen. The Crums, Reggae mit Ten Colors sowie Irish und Scottish Folk mit Black Eyed und Irish Rosarien gibt es am Riveufer.
Am Samstag werden unter anderem Reinhard Lakomy mit dem Traumzauberbaum, Racoon und Minor Majority (Ziegelwiese) erwartet. Am Riveufer sind die LSM Lockeren Stadtmusikanten, Knoten 46 und die Salsa-Band Solar zu erleben. Die Staatskapelle spielt im Amselgrund und wird das Feuerwerk mit Händels Feuerwerksmusik begleiten. Dabei wird das Feuerwerk erstmals seit Jahren in Teilen auch wieder von der Burg Giebichenstein abgeschossen.
Auch zahlreiche Mitmachangebote gibt es, so den Laternenfestlauf mit Waldemar Cierpinski am Samstagvormittag, das Entenrennen am Nachmittag mit 2.500 Plastikerpeln und ein Seifenkistenrennen am Sonntag. Fischerstechen, Glühwürmchen, Mittelaltermarkt, Saaleschwimmen und Bootskorso dürfen natürlich nicht fehlen.
Bei der Gastronomie will man auch in diesem Jahr wieder versuchen, eine höhere Qualität zu bieten. Erstmal auf dem Laternenfest zu Gast ist die russische Erlebnisgastronomie “Traktir Imperial” aus Leipzig, wo es unter anderem auch Baltika-Bier gibt. Und die SweetJam-Cocktailbar wird einen Laternenfest-Cocktail präsentieren. Gelungen ist es wieder, für die Kleinkunstmeile am Riveufer hallesche Künstler zu gewinnen. 15 Burg-Absolventen präsentieren ihr Kunsthandwerk als “Halle-Leuchten”. Das komplette Programm wird in einer Broschüre abgedruckt, die ab 10. August unter anderem in der Tourist-Info kostenlos zu haben ist.
Sicherheitskonzept
Die Ereignisse bei der Loveparade in Düsseldorf haben aufgeschreckt. “Deshalb wird unser Sicherheitskonzept noch mal getestet”, so Szabados. Fahrradfahren wird auf dem Festgelände wieder untersagt, an den Eingängen sollen Abstellanlagen aufgestellt werden. An der Ochsenbrücke wird es eine zusätzliche Pontonbrücke geben. An der Brücke bei der Eissporthalle stelle man zudem Sicherheitskräfte auf. Die marode Brücke ist nur eingeschränkt nutzbar. Damit niemand über die Absperrungen klettert, sollen die Ordner aufpassen. Die Brücke der Freundschaft erhält wie in den letzten Jahren einen Sichtschutz, damit von hier niemand auf die Saale gucken kann und dadurch den Fußgängerverkehr blockiert.
Die Einsatzstärke wolle man sich noch einmal anschauen, so Lutz Müller, Leiter des Stadtordnungsdienstes. Allerdings seien die Rettungskräfte auf dem gesamten Festgelände verteilt. “Dadurch müssen sie nicht erst anfahren.” Genau das hatte ja in Duisburg zu den Verzögerungen geführt. Auf der Ziegelwiese und auf der Peißnitz stehen jeweils Ersthelfer, Rettungssanitäter und Rettungsassistenten sowie Rettungstransportwagen zur Verfügung. Weitere Rettungswagen stehen am Riveufer/Höhe Ochsenbrücke und am Riveufer/gegenüber dem ehemaligen Krankenhaus Martha-Maria bereit.
Das Mitbringen von Glasflaschen ist verboten. Nur wird es wohl kaum jemand kontrollieren können. Am DRK-Bereich auf der Ziegelwiese befindet sich wieder der Kindersuchdienst. Hunde müssen an der Leine geführt werden, für größere und gefährliche Hunde besteht eine Maulkorbpflicht. Insgesamt 500 Ordnungs- und Hilfskräfte von Polizei, Wasserschutzpolizei, Stadtverwaltung des Deutschen Roten Kreuzes, des Malteser Hilfsdienstes, des Arbeiter Samariterbundes, des Technischen Hilfswerkes, der DLRG, der Wasserwacht des DRK sowie privaten Sicherheitsdiensten sollen für einen möglichst sicheren Verlauf sorgen.
Anreise
Besucher des Laternenfestes werden gebeten, die ausgewiesenen P+R-Plätze in den Bereichen der End- und Haltestellen der HAVAG zu nutzen: Trotha, Frohe Zukunft, Kröllwitz, Göttinger Bogen, Hubertusplatz , Pferderennbahn, Saline Zusätzliche Parkmöglichkeiten werden an folgenden Plätzen eingerichtet: Behindertenparkplatz in der Peißnitzstraße, Sportplatz Sportgemeinschaft Turbine Halle e. V. (Felsenstraße), Halle-Saale-Schleife (Einfahrt Sandanger/Wilde Saale, nur Behindertenparkplätze). Weiterhin steht die Stadt mit der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg in Kontakt, um gegebenenfalls den Von-Seckendorf-Platz als zusätzliche Parkmöglichkeit anzubieten.
Die Zufahrten zu den Veranstaltungsbereichen nördliche und südliche Halle-Saale-Schleife, Talstraße, Peißnitzstraße und Riveufer werden ab Freitag, dem 27. August 2010, 12 Uhr gesperrt. Am Samstag, dem 28. August 2010, wird ab 16 Uhr die Giebichensteinbrücke für den Fahrzeugverkehr komplett gesperrt. Bei der Anreise mit dem Kraftfahrzeug ist das Verkehrszeichen „Haltverbot“ unbedingt zu beachten. Straßenbahnhaltestellen, Fuß- und Radwege, Feuerwehrzufahrten und Behindertenparkplätze dürfen nicht zugeparkt werden. Widerrechtlich parkende Fahrzeuge werden gebührenpflichtig abgeschleppt, so die Stadt.
Freitag von 20 bis 2 Uhr sowie Samstag von 15.30 bis 2 Uhr fahren Einsatzwagen der HAVAG auf dem Streckenabschnitt Göttinger Bogen – Rennbahnkreuz – Heide – Kröllwitz – Volkspark – Markt – Franckeplatz – Rannischer Platz – Böllberg – Südstadt. Die Straßenbahnlinie 2E fährt Freitag von 20 bis 2 Uhr und Samstag von 17 bis 2 Uhr zwischen Heide – Rennbahnkreuz – Markt – Steintor – Ribbeckplatz – Damaschkestraße – Südstadt. Um 0.40 und 1.30 Uhr gibt es zudem zusätzliche Sammelanschlüsse auf dem Markt. Auf den Buslinien 22, 34, 36 und 40 fahren Gelenkbusse. Am Samstag muss von 21 bis 0.30 Uhr die Kröllwitzer Brücke für Straßenbahnen gesperrt werden. Die Linie 7 fährt nach Trotha, Die Haltestellen bis Kröllwitz werden von einem Schienenersatzverkehr bedient. Gedacht hat man auch an Gäste aus dem Umland. Deshalb fährt am Samstagabend ab Burg Giebichenstein eine Bahn der Linie 5 über Burgstraße, Markt, Franckeplatz und Riebeckplatz nach Merseburg und Bad Dürrenberg.