Mittelalterliche Stuckskulpturen aus der untergegangenen Klosterkirche zu Gerbstedt

von 30. Juni 2020

Eine Auswahl der Artefakte wurde heute im Rahmen einer Presseinformation durch Vertreter des Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt gezeigt und erläutert. Darunter waren Fragmente eines Schreitenden, der Kopfe eines jungen Mannes oder Engels bzw. einer Drachenfigur, das Fragment einer Löwenfigur und einer Bettdarstellung, ein Teil eines Frieses mit Vögeln und Ranken sowie der Teil eines Frieses mit Akanthuszier. Die Fragmente stammen vermutlich aus dem ersten Viertel des 12. Jahrhunderts, zeigen ornamentale und figürliche Darstellungen unterschiedlicher Dimension und von hoher Qualität. Sie bestehen aus mehrlagig auf das Mauerwerk aufgetragenem Hochbrandgips, aus denen dann die Motive von Hand ausgeschnitten wurden. Wenig übriggebliebene Farbreste lassen den Schluss zu, dass die Reliefs und Skulpturen zumindest teilweise bemalt waren.

Unterstützt wird die Konservierung, öffentliche Präsentation und Publikation der umfangreichen Funde durch die Ernst von Siemens Kunststiftung.
Die Restaurierung aller Artefakte soll nach Aussagen des Landesamtes bis zum Jahr 2021 abgeschlossen sein und eine repräsentative Auswahl Teil des neuen Abschnittes der Dauerausstellung des Landesmuseums für Vorgeschichte in Halle (Saale) werden.

Reste der Klosteranlage, insbesondere unterirdische Gänge, sind im Museums- und Bürgerhaus in Gerbstedt zu sehen.