08. August Ao. 1500

von 8. August 2015

Hier ist noch die Rede von der alten Pfarrkirche St. Ulrich.
Im vorliegenden Dokument erteilen 5 Kardinäle jeweils 100 Tage Ablass für diejenigen Besucher der Kirche St. Ulrich, die an den hohen Festtagen Christi Geburt, Ostern und Pfingsten zur Beichte gehen und der Messe am ersten und zweiten Abend beiwohnen.

Die Kardinäle, die diesen Ablass gewährten, waren Oliverius aus dem Hause Caraffa im Königreich Neapel, Georgius a Costa aus Lissabon in Portugal, Hieronymus Bassus de Ruvere aus Savona in Ligurien, Baptista Zeno aus Venedig und Raimundus Perault (Raimund Peraudi) aus Saintes in Frankreich.

Raimund Peraudi ist der Initiator dieses Ablassbriefes. Er war ab 1486 Ablasskommissar für Frankreich und später päpstlicher Legat und Ablassprediger in Deutschland und Nordeuropa. In dieser Eigenschaft rief er im Jahre 1500 den Jubiläumsablass (1.500 Jahre Christentum) in Deutschland und Skandinavien aus.

Im Jahre 1502 besuchte Kardinal Raimund Peraudi auch Halle und Magdeburg und ernannte den Propst des Klosters zum Neuen Werk, Dr. Pals, zum Unterkommissar zum Einsammeln von Ablassgeldern. Nun wurden die Ablassgelder für den Kreuzzug gegen die Türken gebraucht.

Erzbischof Ernst bestätigt diesen Brief am 21. Oktober Ao. 1500 und vermehrt den Ablass um 40 Tage.

Kennt Ihr eigentlich schon mein Buch “Rund um die Stadtmauer in Halle (Saale)”?