17. July Ao. 1514

von 17. Juli 2014

Die Kirche war dem Heiligen Ulrich gewidmet, welcher von 890 – 973 lebte und von 923 bis zu seinem Tode Bischof von Augsburg war.

Im Jahre 1531 verlegte Kardinal Albrecht die Pfarre aus St. Ulrich in die Klosterkirche des Serviten-Klosters in der Galgstraße und der Pfarrer von St. Ulrich zog am 20. November 1531 in feierlicher Prozession in seine neue Pfarrkirche. Daraufhin wurde die alte Ulrichkirche abgebrochen und ihre Steine und das Holzwerk zum Bau des Neuen Gebäudes (heute Neue Residenz) verwendet.

Hier ist noch die alte Pfarrkirche St. Ulrich gemeint, in der außer dem hohen Altar noch 6 Mess-Altäre gestanden haben. Solche Altäre sind meist von Bürgern gestiftet worden, die dann insbesondere Gedächtnis- und Seelmessen halten ließen und so für ihr eigenes Seelenheil und das ihrer Familien sorgten und ihre Zeit im Fegefeuer verkürzten.

Bornmeister Wilhelm Untzer stiftet nun dem Altar des Leibes Christi ein nicht näher bezeichnetes Gut mit einem jährlichen Zins in Höhe von 28 Gulden und dazu ein Wohnhaus neben dem Barfüßer-Kloster (heute Löwengebäude der Universität) für den Altaristen. Erzbischof Albrecht bestätigt diese Stiftung.

Der Altar selbst war von der Brüderschaft des Fronleichnams im Jahre 1475 gestiftet worden.

Ein Altarist kümmerte sich um die Pflege eines Altars und alle damit verbundenen Verrichtungen. Als Stellvertreter des Pfarrers feierte er die vorgesehenen Heiligen Messen zum Wohle des Stifters. Er wurde aus den Erlösen der Altarstiftung bezahlt.
Mit der Reformation wurden Altarstiftungen abgeschafft.

Übrigens hat die Familie Untzer diese Stiftung nach der Reformation in ein Stipendiat für Studenten vornehmlich aus ihrem eigenen Geschlecht umgewandelt. Dies stieß beim Kirchenvorsteher der Ulrichkirche auf Unwillen. Der strengte auch einen Prozess an, um die Stiftung für die Besoldung seiner Prediger zu erhalten. Letztlich jedoch entschied das Gericht zugunsten der Familie Untzer.