Orgelklang im Merseburger Dom

In der Reihe „Orgelklang 12“ findet am 29. Oktober 2022, 12 Uhr, im Merseburger Dom wieder eine Orgelmusik statt, welche die Gäste des Merseburger Doms während ihres Besuchs erleben können. Das Programm gestaltet Domorganist Michael Schönheit. Mit einer gültigen Domeintrittskarte ist es möglich, 40 Minuten lang Orgelklang und geistlichem Wort zu folgen.

Dieses Mal findet der „Orgelklang“ in Gedenken an den 175. Todestag von Felix Mendelssohn Bartholdy am 4. November 1847.

Felix Mendelssohn Bartholdy war von seinen Kindertagen an auch Organist und gab im Laufe seines Lebens viele Orgelkonzerte, so u.a.  in der Schweiz, in England und in Leipzig. Dort spielte er 1840 in der Thomaskirche ein Konzert mit Werken J.S. Bachs zu Gunsten eines Bachdenkmals. Sein Orgellehrer in Berlin war August Wilhelm Bach (nicht mit J.S. Bach verwandt). Dieser war Organist und preußischer Orgelsachverständiger und somit auch mit dem Bau der Ladegast-Orgel im Dom befasst (gemeinsam mit dem Orgelsachverständigen der sächsischen Provinz, dem Merseburger Domorganisten David Hermann Engel).

Johann Sebastian Bach war das größte musikalische Vorbild für Felix Mendelssohn Bartholdy. Er lernte seine Werke umfassend als Mitglied der Berliner Singakademie (dessen Mitglied die gesamte Familie Mendelssohn war). Über die von Mendelssohn in der Leipziger Thomaskirche  gespielte Choralbearbeitung  „Schmücke dich, o liebe Seele” von Johann Sebastian Bach schrieb Robert Schumann: „Da spieltest du, Felix Meritis von gleich hoher Stirn wie Brust… einen seiner variierten Choräle vor: der Text hieß ‚Schmücke dich, o liebe Seele‘ , um den cantus firmus hingen vergoldete Blättergewinde, und eine Seligkeit war dareingegossen, daß du mir selbst gestandest: ‚Wenn das Leben dir Hoffnung und Glauben genommen, so würde dir dieser einzige Choral alles von neuem bringen‘“.

Das Werkpaar Präludium und Fuge c-Moll op. 37,1 steht ganz in der Tradition der Präludien und Fugen von J.S. Bach und wurde von Mendelssohn auch in London gespielt. Die drei Präludien und Fugen op. 37 widmete Mendelssohn dem Organisten der St. Pauls-Kathedrale London, Thomas Attwood.

Programm

Im Gedenken an den 175. Todestag von Felix Mendelssohn Bartholdy

am 4. November 2022

An der großen Ladegastorgel:

August Wilhelm Bach                    Introduction zur Fuge g – Moll BWV 542, 2

(1796 – 1869)

Johann Sebastian Bach                  Fuge g – Moll (dorisch) BWV 542, 2

(1685 – 1750)

Begrüßung

An der kleinen Ladegastorgel:

Felix Mendelssohn Bartholdy    Andante D – Dur MWV W6

(1809 – 1847)

Lesung

An der großen Ladegastorgel:

Felix Mendelssohn Bartholdy    Choralpartita „Wie groß ist des Allmächtgen Güte“ MWV W 8

Choral (aus M.G.Fischers Choralbuch)

Cantus firmus im Pedal – Canone – Cantus firmus im Sopran

Lesung

Johann Sebastian Bach                  Aus den Leipziger Chorälen

„Schmücke dich, o liebe Seele“ BWV 654

in der Registrierung von

Felix Mendelssohn Bartholdy

Segenswort

Felix Mendelssohn Bartholdy    Präludium und Fuge c – Moll, op. 37, 1

Michael Schönheit erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei seinem Vater Walter Schönheit und war Mitglied der Thüringer Sängerknaben. Er studierte Dirigieren, Klavier und Orgel an der Hochschule für Musik Leipzig. 1984 war er Preisträger des VII. Internationalen Johann-Sebastian-Bach-Wettbewerbs Leipzig im Fach Orgel. Zwei Jahre später wurde er zum Gewandhausorganisten berufen. Seit 1994 ist Michael Schönheit künstlerischer Leiter der Merseburger Orgeltage, seit 1996 Domorganist in Merseburg und ein gefragter Gastorganist. 1998 gründete er das auf Instrumenten historischer Mensur musizierende Ensemble Merseburger Hofmusik. Seine Konzerttätigkeit erstreckt sich über Europa, die USA und Japan. Neben seiner Arbeit als Organist und Ensembleleiter widmet sich Michael Schönheit dem historischen Hammerklavier.

An der Hochschule für Musik Nürnberg leitet er eine Orgelklasse und ist bei zahlreichen internationalen Wettbewerben als Jurymitglied tätig. Rundfunk-, Fernseh- und CD-Produktionen ergänzen sein vielseitiges künstlerisches Wirken. Er ist Träger des Verdienstordens des Landes Sachsen-Anhalt.

Weitere Informationen zu unseren Konzertreihen unter: www.merseburger-orgeltage.de

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