
Petra Reichenbach: Starke Frauen in der Lichtenburg
Erst Schloss, dann Konzentrationslager – die wechselhafte Nutzung der weitläufigen Anlage in Prettin könnte verstörender nicht sein. In dem essayistischen Bildband treten fünf Kurfürstinnen, die im Schloss Lichtenburg Ende des 16. bis Anfang des 18. Jahrhunderts residierten – Elisabeth von Brandenburg, Anna von Sachsen, Hedwig von Sachsen, Anna Sophie von Sachsen und Wilhelmine Ernestine von der Pfalz –, und fünf Gefangene des Frauen-Konzentrationslagers Lichtenburg aus der Zeit von Dezember 1937 bis Mai 1939 – Amalie Pellin, Lina Haag, Olga Benario, Lotti Huber und Wald-Frieda Weiss – in einen imaginären Dialog über Motive der Ausgrenzung Andersdenkender. Die zehn Frauenschicksale aus der Vergangenheit zeigen, dass Diskriminierung und Verfolgung zu allen Zeiten ein relevantes Thema war und bis heute ist.
Die Porträts werden durch Illustrationen und Beiträge verschiedener Autor*innen wie (Kunst)-Historiker*innen, Hinterbliebener u. a. ergänzt und vertieft. Mehrseitige großformatige Fotostrecken des Fotografen Matthias Ritzmann dokumentieren die Diskrepanz zwischen Renaissanceschloss und KZ-Gedenkstätte.
Mit Dr. Silke Herz, Kunsthistorikerin, TU Dresden; Melanie Engler, Leiterin der KZ-Gedenkstätte Lichtenburg; Petra Reichenbach, Herausgeberin und Gestalterin des Buches Starke Frauen in der Lichtenburg.
Moderation: Nils Wagner, Buchhandlung des Waisenhauses.

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