Ein geschichtliches Praktikum

Ein geschichtliches Praktikum
von 14. Juli 2021

Der „Clan“ arbeitet an einem Projekt über Halle, das sich das „Große Lexikon von Halle von 800 bis 1700“ nennt. Der Zeitraum bis 1700 selbst ist schon eine Mammutaufgabe, sodass es nur beim „Großen Lexikon“ bleibt. Die Ausarbeitung bis in unsere heutige Zeit würde wohl das „Größte Lexikon“ heißen. Aber was nicht ist, kann noch werden.

Doch kommen wir zurück zu unserer Praktikantin mit dem schönen Namen Leonie – Tabea. Sie malte die Bilder von einer Vorlage als kleine schwarz-weiße Kunstwerke für das Lexikon ab und entwickelte ihren eigenen unverkennbaren Stil. Die Farben wurden nachträglich mit dem Computer generiert. Natürlich malte sie nicht nur, sondern half auch bei Publikationen und anderen Arbeiten rund um den Verein mit. So konnte sich das Mädel des Produktiven Lernens, die gern für sich allein arbeitet, etwas beweisen.

Wie das so ist, bei diesen Praktika, musste Leonie – Tabea am Ende des Trimesters (das Schuljahr ist beim Produktiven Lernen in drei Teile geteilt) ihre spezielle Arbeit in einer Art Prüfung vorstellen. Da ging es auch um rechtliche Fragen eines Vereins, die Bedeutung eines Vereins, kurzum alles, was dazu gehört. Das bekam Leonie – Tabea ausgezeichnet zur Freude ihrer Lehrer und natürlich erhielt sie viele Punkte. (Im Produktiven Lernen gibt es Punkte statt Zensuren, die aber fürs Zeugnis wieder in Noten am Jahresende umgerechnet werden.)

Das „Große Lexikon“ mit seinen mehr als 1100 Eintragungen rund um die Geschichte und Begriffe von Halle, wird wohl als Handy- und Buchversion in diesem oder spätestens im nächsten Jahr fertig und dann um 10 handgezeichnete Bilder reicher sein. Schließlich muss man sich in dem Zeitraum bis 1700 anderer Bilder bedienen, wurde doch die Fotografie erst sehr viel später erfunden.

Nicht nur Leonie arbeitete für den Verein, sondern einige weitere Schüler absolvierten einen kleinen Teil ihres Praktikums auf einem Gelände in Lettin. Dort entsteht die Begegnungsstätte „Zum Salzwinkel“. Die Arbeiten hatten sich durch Corona um ein ganzes Jahr verzögert. Nichtsdestotrotz wurden, sobald es möglich war, schon erhebliche Innenarbeiten im Gebäude getätigt. Der ehemalige Kindergarten war später ein Schweinestall und wurde dann zu einer Hundezuchtanlage umfunktioniert. Dementsprechend sahen auch die Räume aus. Das alles musste erst einmal bereinigt werden. Das Gelände vor dem Gebäude wurde aufgearbeitet, es entstand inzwischen ein Volleyballplatz, eine Freilufttheaterfläche und ein Mittelalterspielplatz. Wenn alles klappt, ist im nächsten Jahr eine kleine Eröffnungsfeier auf dem Gelände geplant. Bis dahin wird noch manches geschehen und zu tun sein.

So haben die Schüler der Gemeinschaftsschule „Heinrich-Heine“ einiges zur Geschichte der Stadt Halle beigetragen. Und da soll noch mal einer sagen, dass sich Jugendliche nicht für Geschichte interessieren! Manchmal kommt es auch auf die Motivation an.