„Das wird ein heißer Herbst“

von 13. September 2016

Beim Pressegespräch am Montag, 12. September, an der Steintor-Baustelle sprühte Blumenau vor Begeisterung. Es war die Freude über das gute Gelingen. Man liegt im Plan. Der Prokurist, der zugleich bei Halles Stadtbahnprogramm den Hut aufhat, hatte einiges zu berichten: Am Steintor sind Investoren tätig, die im Sog des Stadtbahnprogramms ihre Immobilien aufwerten. Die Havag geht nun planmäßig in den nächsten Bauabschnitt. Das Vorhaben ist bisher wie 2014 geplant umgesetzt worden, was sonst nicht üblich ist. Der Qualitätssprung bei der Gestaltung des Platzes am Steintor ist schon sichtbar. Trotz der Erschwernisse Lärm, Staub und Sperrungen haben Anwohner und Anlieger auf nichts verzichten müssen. Sie sind immer am Netz gewesen. Die Steintor-Baustelle ist sehr anspruchsvoll. „Wir müssen sehen, dass wir wirtschaftlichen bauen und zweckmäßig.“ Es hat zwar auch Vandalismus gegeben vor Ort, aber insgesamt ist alles sehr positiv gelaufen auf der größten Baustelle des Öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) in Sachsen-Anhalt. Zu koordinieren ist eine Vielzahl von Baustellen, nicht nur am Steintor. Dabei muss auch der Nahverkehr entsprechend angepasst werden. Dazu gehören auch gesonderte Fahrkarten. „Wir haben bereits eine stattliche Zahl Umsteigertickets verkauft. Deswegen wird der Verkauf der Tickets bis 2017 verlängert.“ Bis 2019 werden die Baustellen des Stadtbahnprogramms in Halle sein, blickte Blumenau noch etwas weiter voraus. So wird es nach der Fertigstellung des Steintors mit dem Bauabschnitt Große Steinstraße bis Joliot-Curie-Platz weitergehen.

Vollsperrung der Wucherer-Straße, Teilfreigabe der Goeseke-Straße

Projektsteuerer Ingo Sterzing fasste aus seiner Sicht zusammen, was bisher am Steintor geschafft wurde: Inzwischen zeichnet sich die Gestalt des neuen Parks ab. Die Gudrun-Goeseke-Straße, der neue Verbinder zwischen Berliner Straße und Ludwig-Wucherer-Straße (Luwu), ist fertiggestellt (seit Wochen schon). Ab 24. September wird diese Straße in einer Richtung zur Paracelsusstraße hin befahrbar sein. Dann fließt der Verkehr um das neue Baufeld des letzten Straßenbahnabschnitts zwischen Steintor und der Einmündung Emil-Abderhalden-Straße in die Ludwig-Wucherer-Straße. Bauschwerpunkt wird dann zunächst die Medienanbindung an der Kreuzung sein. Die Signaltechnik für die Straßenbahn, unter anderem, muss unter die Erde. Ziel ist es, zuerst so schnell wie möglich die erneuerte Straßenbahntrasse zu übergeben, damit die viel genutzte Linie 1 wieder durchgängig befahrbar ist. Laut Zeitplan soll das Ende 2016 sein. Bis dahin wird die Lücke durch einen Schienenersatzverkehr geschlossen. In den nächsten Wochen stehen zudem die meisten Baumpflanzungen etwa entlang der Goeseke-Straße an. Die Bäume an der Luwu werden nach Abschluss aller Bauarbeiten dort im Herbst 2017 folgen. Die Vorgabe lautet, bis Juli 2017 die komplette Baumaßnahme am Steintor abzuschließen und so ein Verkehrsfläche herzustellen, die wieder der Straßenverkehrsordnung entspricht. Das fertige Areal wird laut Sterzing für 30.500 Fahrzeuge pro Tag ausgelegt sein. Während dieser Bauarbeiten hat das Baustellenbüro am Steintor (Am Steintor 16, Eckhaus gegenüber des Steintor Varietés) für Bürger mit Fragen, Anregungen und Beschwerden zum Bauablauf dienstags von 15 bis 17 Uhr und donnerstags von 8 bis 10 Uhr geöffnet.

Neue Baustellen Gimritzer Damm, Veszpremer Straße und Dessauer Straße

Technik- und Infrastrukturleiter Erhard Krüger hatte am Montag drei weitere Baustellen anzukündigen: Gimritzer Damm, Veszpremer Straße und Dessauer Straße. Baustart 24. September 2016! In der Dessauer Straße baut die Havag unweit der S-Bahn und am Landrain neue, barrierefreie Haltestellen. Stadtauswärts voll gesperrt wird die Dessauer Straße zwischen Berliner Chaussee und Landrain, denn dort werden Kanäle gebaut. Von den Bauarbeiten nicht betroffen sind die Dessauer Straße stadteinwärts und die Zufahrt zur B 100. Für den Schienenersatzverkehr wird die Leibnizstraße bis zur Dessauer Straße verlängert. Bisher ist ein Teil der Strecke nur Fußweg. Am Gimritzer Damm bauen Stadt und Havag gemeinsam. Der Straßenbahnverkehr ist zunächst nicht betroffen, wohl aber die Fahrbahn eines Teils der Straße Zur Saaleaue und schließlich Richtung Magistrale der Gimritzer Damm bis zum Rennbahnkreuz. Der Abschnitt Veszpremer Straße / Südstadtring wird ab 24. September 2016 grundhaft ausgebaut. Es geht um Versorgungsleitungen und Gleisanlagen. Der erste Bauabschnitt soll bis Januar 2017 gehen. Nach Abschluss aller Arbeiten will sich die Havag mit Halles Stadtverwaltung über die Umbenennung angrenzender Haltestellen verständigen. Kunden sollen so künftig ihren Zielort besser zuordnen können.

Zahlreiche Umleitungen und Schienenersatzverkehre

Fahrplanleiter Christian Rösel versicherte, dass für alle Baustellen entsprechende Umleitungen und Schienenersatzverkehre eingerichtet werden. Das gilt auch für die Baustelle am Böllberger Weg, auf der nach wie vor intensiv gearbeitet wird. Allerdings gibt die Havag hier zu bedenken, dass die Leistungsfähigkeit der Neubaustrecke am Böllberger Weg begrenzt bleiben wird, nachdem der Stadtrat nun doch vom Abriss des Künstlerhauses 188 abgerückt ist. Alle Fahrplanänderung sind auf der Internetseite der Havag zu finden, die Umleitungen im Baustellenkalender der Stadt Halle.

Fahrplanänderungen auf der Internetseite der Havag

https://havag.com/fahrplan/fahrplanaenderungen

Baustellenkalender der Stadt Halle (Saale)

http://baustellenmobil.halle.de