„Hauptsache Halle“ fordert Lösungen für den schulischen Bewerberaufwuchs

von 5. Februar 2020

Seit dem Schuljahr 2019/2020 ist wohl vielen Eltern klar: Der Zugang zum (Wunsch-) Gymnasium oder zur Gesamtschule wird häufig durch ein Losverfahren geregelt. Dies ist die logische Folge aus dem Bewerberaufwuchs. Für die kommenden Schuljahre 2020/2021 und 2021/2022 ist der Bedarf in den Schulformen Gesamtschule und Gymnasium mittlerweile größer als Plätze vorhanden.

Seit dem Schuljahr 2019/2020 regelt eine Satzung das Verfahren zur Aufnahme und Auswahl in den 5. Schuljahrgang und die Festlegung von Kapazitätsgrenzen. Bereits dieses Jahr gibt es wieder eine Überschreitung der prognostizierten Schülerzahlen. „Im letzten Schuljahr hatten einige Schulen noch die Möglichkeit, weitere Klassen aufzunehmen. Aber gerade die Erstwunschschulen laufen bereits seit Jahren am Limit“, so Andreas Wels, Fraktionschef Hauptsache Halle.

Die Fraktion „Hauptsache Halle“ beschäftigt die Frage, ob es nachhaltig sei, die Kapazitätsgrenzen innerhalb der Schulen durch Erweiterung der Klassenzüge weiter auszudehnen.

Mit dem Schullaufbahnbogen könnten die Eltern nur den Wunsch einer Schule angeben, aber verpflichtend sei laut Gesetz nur die Schulform. Die entsprechende Schule werde dementsprechend zugewiesen.

Berlin gehe mit den steigenden Schülerzahlen anders um, hier begrenze man den Zugang nicht, sondern es würden die Schulen ausgebaut mit sogenannten Gebäuden in Schnellbauweise. Dies könne auch eine Möglichkeit für Halle sein, um den ansteigenden Zugangszahlen adäquat zu begegnen und somit vielen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu geben, ihre Wunschschule zu besuchen.

Fakt ist: Ohne einen aktuellen Schulentwicklungsplan ist es schwer möglich, die sich anbahnenden Probleme zu lösen, denn hier sind die vorhandenen Kapazitäten und der Bedarf besser einzusehen.

Deshalb fordert die Fraktion „Hauptsache Halle“ die verantwortlichen Stellen der Stadtverwaltung auf, den Schulentwicklungsplan zu aktualisieren und gemeinsam mit den Stadträten an Lösungen zu arbeiten, wie man möglichst alle Zugangswünsche umsetzen könne.

„Die Lösungen“, so Andreas Wels, „können unterschiedlich sein: eine bessere Ausstattung der Schulen, Festlegung der Einzugsgebiete für die Schulformen, Durchführung von Eingangstests für kommunale Schulen ohne inhaltlichen Schwerpunkt oder Errichtung von zusätzlichen Klassenräumen.“