„Schnellste Friedensdemonstration der Welt“ – Radsportler für atomwaffenfreie Welt kommen nach Halle

von 29. Juni 2017

Der Friedenskreis Halle e.V. lädt dazu ein, die Aktivist*innen auf dem Marktplatz (20:30 Uhr) zu begrüßen, und fordert die Bundesregierung auf, sich an Verbotsverhandlungen zu beteiligen.

Hintergrund der Tour ist die momentane UN-Verhandlungsrunde für ein Atomwaffenverbot in New York. „500 Jahre nach der Reformation ist eine neue Reformation hin zu einer Friedenslogik dringend geboten“, so der veranstaltende baden-württembergische Landesverband der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK).
Seit 15. Juni und bis 7. Juli treffen sich die VertreterInnen von rund 130 Staaten und werden nach jetzigem Stand der Verhandlungen voraussichtlich ein Abkommen zur Ächtung dieser Massenvernichtungswaffen beschließen. „Ein Verbot von Atomwaffen ist in greifbarer Nähe, nachdem am 22. Mai der Entwurf für ein Vertragstext vorgelegt wurde. Ein großer Erfolg unseres jahrelangen Kampfes – ein Beleg für das ausdauernde, beharrliche Engagement der Zivilgesellschaft – weltweit!“, ist sich Blach sicher. „Diesen langen Atem dokumentieren die Radfahrer auf ihrer Tour durch die 5 Bundesländer – Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Als Botschafter für atomare Abrüstung.“ Vielerorts werden sie unterstützt von Landtagsfraktionen, Oberbürgermeister-Büros, Friedensorganisationen, Weltläden und Parteien. In Halle werden Radsportler*innen durch den Vorsitzenden des Stadtrates, Hendrik Lange, begrüßt. Bretten und Wittenberg als Start- und Zielort sind Partnerstädte und eng historisch mit der Reformation verbunden. Beide Städte seien sehr engagiert für Frieden und seit Jahren Partner der Pacemakers.

Die Bundesregierung nimmt trotz vielfältiger Forderungen von Nichtregierungsorganisationen oder dem Evangelischen Kirchentag nicht an den UN-Gesprächen teil. Diesen Zustand bezeichnet der Friedenskreis Halle als skandalös. Mit der „Pacemakers ReformationsTour“ wird auf die historischen Verhandlungen und die bislang ablehnende Haltung aufmerksam gemacht. „Offiziell gibt sich die Bundesregierung immer als Verfechterin einer atomwaffenfreien Welt. Daran muss sie sich auch messen lassen. 93 Prozent der Deutschen sind für ein völkerrechtliches Atomwaffenverbot, wie eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Ärzteorganisation IPPNW ergeben hat“, so Blach. Die Bundesregierung solle sich zudem für den Abzug der restlichen Atomwaffen aus Deutschland einsetzen.
Die Atomwaffenstaaten geben derzeit Milliarden für die Modernisierung der Waffen aus. Um auf die damit verbundene Gefahr hinzuweisen steht die sogenannte „Doomsday clock“ seit Januar auf zweieinhalb Minuten vor Zwölf – und damit weiter als in den 80er Jahren.