„Sind die Lichter angezündet ….“

von 6. Dezember 2015

Höhepunkt wird das Erstrahlen der Salzkronleuchter sein – die nur an diesem Tag öffentlich gezeigt werden. Die Salzkronleuchter erstrahlen in einem kristallinen Licht und vermitteln eine vorweihnachtliche Stimmung.

„Ohne einen Salzkronleuchter ist bei uns kein Weihnachten“, bekundete schon der aus einer Hallorenfamilie stammende Schriftsteller und Lithograf Robert Moritz (1873 – 1963). Bis heute hat sich dieser alte Brauch gehalten. Während andernorts ein geschmückter Tannenbaum die Stuben erhellt, war und ist es bei den Halloren Sitte, die Geburt Christi unter einem an der Decke aufgehängten Salzkronleuchter zu feiern.

Hinter diesem Kunstwerk aus Weidenruten und Salz verbirgt sich jedoch mühevolle Handarbeit. Schon vor Wochen wurde damit begonnen, aus getrockneten Weidenzweigen die verschiedenen Teile der Kronleuchter zu schnitzen und zusammenzufügen. Die entstandenen Rohlinge wurden anschließend wieder und wieder mit heißer Sole begossen, getrocknet und wieder begossen, bis sie von einer dicken Salzkruste umhüllt waren.

Eine Auswahl der schönsten Salzkronleuchter ist nun während des Schausiedens im Museum ausgestellt. Dort hängen sie dann, von Kerzen angestrahlt, und funkeln einem Diamanten gleich von der Decke herab.

In der Siedehalle wird den ganzen Tag die Pfannensalzgewinnung vorgeführt und erläutert. Von der Siedung bis zur Verpackung des Salzes kann der Besucher jeden Produktionsabschnitt anschaulich nachvollziehen.

Wie traditionell zu solchen Anlässen zeigen die Halloren auch eine Auswahl ihres legendären Silberschatzes. Der aus 94 silbernen Trinkgefäßen und Pokalen bestehende Silberschatz, welche die Halloren im Laufe der Jahrhunderte als Geschenke erhalten haben, repräsentiert mitteldeutsche Silberschmiedekunst aus fünf Jahrhunderten. Der neueste Zugang des Silberschatzes – das silberne Schreibzeug des Berghauptmanns Franz Wilhelm Werner von Veltheim – ist zu besichtigen.

Außerdem gibt es einen Büchertisch mit Publikationen zur Geschichte der Halloren und des Salzes, wobei die neuesten Erscheinungen auch dabei sind.