120.000 Besucher beim Laternenfest in Halle (Saale)

von 30. August 2009

(ens) „Uns ist ein generationsübergreifendes Fest gelungen.“ Detlev Stellbaum von Kulturbüro der Stadt zog eine positive Bilanz über die vergangenen drei Festtage und lobte die Festatmosphäre zum diesjährigen Laternenfest. „Wir hatten Angebote für alle Altersgruppen. Die Entwicklung der letzten zwei Jahre war richtig.“ Rund 120.000 Besucher und damit in etwa soviel wie im vergangenen Jahr haben von Freitag bis Sonntag Peißnitz, Ziegelwiese und Riveufer bevölkert. 340 Künstler, 250 von ihnen aus Halle und der Umgebung, gestalteten die Bühnenprogramme.

Gelungen sei es auch, mehr Angebote für Kinder bereitzustellen. Nach der Quantität solle im nächsten Jahr auch die Qualität verbessert werden. Auch die Verbannung der Wäschehändler war für Stallbaum die richtige Entscheidung. „Wir sind mit dem Riveufer auf dem richtigen Weg.“ Für das nächste Jahr will er weitere Musikgruppen gewinnen, die den Weg zwischen Ziegelwiese und Giebichensteinbrücke in eine Kleinkunstmeile verwandeln. „Das ist ein Weg auch bei knappen Finanzen gute Angebote zu schaffen.“

17 Boote beteiligten sich am Bootskorso kunterbunt am Nachmittag, und damit eins mehr als im Vorjahr. Das schönste Boot gehört Nils Szcepanski, der die Giebichensteinbrücke auf zwei Kanus darstellte. Der Saaleaffe der Jugendwerkstatt Frohe Zukunft landete auf Platz 2, die Saalepiraten von Christoph Porrmann auf der drei. Beim abendlichen Bootskorso „Leuchtende Boote“ war Bärbel Wild mit der „Duftenden Wanne und Saaleteufel“ siegreich, gefolgt vom bunten Boot der Familie Lindner und dem Händel-Kahn der Jugendwerkstatt Frohe Zukunft.

Damit das Fest auch weitgehend reibungslos verläuft, waren hunderte Helfer, viele von ihnen auch ehrenamtlich, tätig. Allein 500 Sicherheitskräfte waren in Spitzenzeiten im Einsatz. Dadurch verlief das Laternenfest weitgehend ruhig. Ein Kind hatte am Samstagabend seine Eltern verloren. Nach 20 Minuten waren Mama und Papa aber schon wieder ausfindig gemacht. Insgesamt 24 Strafanzeigen wurden gestellt, darunter 4 Diebstähle, 10 Körperverletzungen, 3 Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz, eine üble Nachrede, eine Beleidigung und fünfmal Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte. Drei Polizisten wurden dabei leicht verletzt. Nach Angaben von Ordnungsamtschef Lutz Müller spielte der Alkoholmissbrauch dabei eine große Rolle. 56 Festbesucher mussten durch Rettungskräfte wegen übermäßigem Alkoholgenuss, Stürzen oder Schwächeanfällen ambulant behandelt werden. 21 Personen wurden in Krankenhäuser gebracht.

Allgegenwärtig war auch das Ordnungsamt. Doch man sei zurückhaltend geblieben, so Müller. Lediglich 22 Verwarnungen wurden erteilt, 19 Autos wurden abgeschleppt weil sie Behindertenparkplätze blockierten. Drei Autos standen auf den Gleisen der Straßenbahn und mussten ebenfalls abgeschleppt werden. Lärmbeschwerden habe es keine gegeben.

Schnell gehandelt wurde auch an der Freilichtbühne. Die dortige Brücke zur Eissporthalle, die ohnehin nur eingeschränkt genutzt werden kann, musste kurzzeitig komplett gesperrt werden. Hier kam es am Abend zu eine, Schwelbrand. "Vermutlich durch eine Zigarette", so Ordnungsamtschef Lutz Müller. Nach einer halben Stunde war die Brücke wieder frei.