130 Tonnen bleiben in Wörmlitz stecken

von 23. Oktober 2010

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Ein normaler Parkplatz reichte hier nicht aus. Also wurde prompt eine ganze Straße gesperrt. Im Süden von Halle (Saale) wurde ein 130 Tonnen schwerer Brückenneubau "zwischengeparkt". Bestimmt war er für die Kaiserslauterer Straße. Zunächst stand der Koloss auf dem Großparkplatz am Südstadtring, Freitagabend wurde er in die Wörmlitzer Anglerstraße umgesetzt.

Das alles war die Vorbereitung für den großen Einsatz am Samstagmorgen. Zehn nach 7 setzte sich der Schwerlasttransport in Bewegung. Doch schon nach wenigen Metern war im Wörmlitzer Abschnitt des Böllberger Wegs Schluss. Eine zu enge Kurve machte den Technikern zu schaffen. Die Brücke wollte einfach nach in der Engestelle zwischen zwei Häusern vorbeipassen. Eine Stunde lang wurde probiert. Ohne Erfolg. Also fiel die zeitverzögernde Entscheidung: die Traversen müssen ab. Dann konnte es weiter gehen.

An der Baustelle in der Kaiserslauterer Straße angekommen hob ein Autokran die Brücke in ihre Position. Drei Stunden lang passten die Techniker das Stahlungetüm ein. Am Freitag waren schon die beiden jeweils 850 Tonnen schweren Stahlbetonsockel und Widerlager an den richtigen Standort gesetzt worden. Zuvor wurde das gesamte Erdreich ausgebaggert und am Samstag schließlich wieder aufgefüllt.

Nun gilt es noch, die neuen Gleise zu verlegen und neue Oberleitungen zu spannen. Eile ist geboten, denn schon am Montag sollen die ersten Züge wieder rollen. Gegen halb fünf fährt die erste S-Bahn. An diesem Wochenende werden wegen der Baustelle die Haltepunkte Silberhöhe und Südstadt von Regional- und S-Bahnen nicht angefahren.