14. HALLESCHE NACHT DER KIRCHEN

von 18. August 2014

Besonders reges Interesse verzeichnete der Kirchsaal in der JVA „Roter Ochse“. Bereits eine halbe Stunde vor Einlass der Besucherschar standen erste erwartungsvolle Menschen vor den Toren der Strafanstalt. Einen sehr mutigen Pfad beschritt die Johannesgemeinde mit ihrer Aktion aus Anlass des einhundertsten Jahrestages des Beginns des Ersten Weltkrieges. In dem Gotteshaus in der südlichen Innenstadt wurden Texte aus originalen Kriegspredigten aus der Zeit von 1914 zusammengetragen, die im Rahmen einer Lesung der Öffentlichkeit präsentiert wurden. „Der Erste Weltkrieg hat für Deutschland genau vor einhundert Jahren in diesen Augusttagen begonnen und wir wollten mit dieser Aktion daran erinnern, was damals seinen Anfang nahm. Ich denke unser Konzept ist insoweit aufgegangen.“, berichtet Pfarrer Karsten Müller von der Intention dieses mutigen Vorhabens. „Mit den Predigtausschnitten haben wir Betroffenheit darüber erzeugt, wie verblendet Menschen vor einhundert Jahren in diesen Krieg gezogen sind und wie diese Kriegsbegeisterung eben auch durch die Predigt mit angefacht wurden ist.“, resümiert der Pfarrer der Johannesgemeinde über die dabei beobachtete Wirkung bei den Zuhörern. Auch Superintendent Hans-Jürgen Kant zeigte sich von der Lesung beeindruckt: „Das ist für mich schon sehr verstörend und es ist nur schwer nachvollziehbar, dass man daran auch wirklich geglaubt hat. Daher finde ich es gut, dass es auch im Rahmen eines Sommerfestes wie der HALLESCHEN NACHT DER KIRCHEN solche kritischen und mahnenden Töne gibt.“

Übrigens: Mit 145 typisierten potentiellen Knochenmarkspendern (40 Typisierungen in der Marktkirche, jeweils 37 in der Johanneskirche und inder Anatomie sowie 31 in St. Georgen), erreichte die Aktion „Rotary hilft Leben retten“ in diesem Jahr das bestes Ergebnis seit Beginn der Kooperationmit der HALLESCHEN NACHT DER KIRCHEN.