15 Jahre MDV: Den Erfolg in die Zukunft weitertragen

von 5. Dezember 2016

Seit 15 Jahren sorgt die Mitteldeutsche Verkehrsverbund GmbH (MDV) als strategischer Mobilitätspartner für abgestimmte Verkehrsnetze, einheitliche Tarife, Verkehrsunternehmensübergreifende technische Systeme und gebündelte Fahrgastinformationen im Verbundgebiet. Dazu gehören die Städte Leipzig und Halle (Saale) sowie die Landkreise Leipzig, Nordsachsen, Saalekreis, Burgenlandkreis und Altenburger Land. Anlässlich seiner 15-jährigen Aktivität stellte der Verkehrsverbund heute die Ergebnisse der bisherigen Arbeit vor und gab einen Einblick in den aktuellen Arbeitsstand zur Strategie „MDV 2025“.

Ziel der MDV-Strategie ist es, den Nahverkehr in Mitteldeutschland zukunftsfest und nachhaltig zu gestalten. Heute fahren die Verkehrsunternehmen im MDV täglich fünf Mal um die Erde, um jährlich mehr als 225 Millionen Menschen im Herzen Mitteldeutschlands zu befördern – das sind 25 Millionen Fahrgäste mehr als noch 2001.

„Mobilität bedeutet mehr als Fortbewegung“, betont Steffen Lehmann, Geschäftsführer des MDV. „Es geht auch darum, Lebensqualität zu sichern und auf die Bedürfnisse einer sich verändernden Region einzugehen – sowohl in den wachsenden Städten als auch in den Mittelzentren und ländlichen Regionen.“ Die Strategie „MDV 2025“ setzt sich daher mit zentralen Zukunftsfragen auseinander, wie zum Beispiel dem demografischen Wandel, energiepolitischen Zielen, aber auch mit praktischen Fragen wie einem einfachen Zugang zu Verkehrsmitteln, Multimodalität sowie einer stabilen Gesamtfinanzierung.

Finanzierungsmöglichkeiten in sechs Gutachten geprüft

Als eines der zentralen Arbeitspakete im Rahmen der Strategie „MDV 2025“ wurde der Auftrag zur Untersuchung einer zukunftssicheren Finanzierung des Nahverkehrssystems im Verbundraum definiert. In diesem Zusammenhang legt der MDV nun sechs Gutachten vor, die im Auftrag der MDV-Gesellschafter erarbeitet wurden, um verschiedene Gestaltungsmöglichkeiten im Rahmen der ÖPNV-Finanzierung zu prüfen. Die fertiggestellten Gutachten wurden an die Kommunalpolitik übergeben. Das Gespräch mit den Ländern zum Thema ist dann ein nächster Schritt.

„Im Zuge der sorgsamen Erstellung der Gutachten hat sich herausgestellt, dass es keine schnelle Lösung für ergänzende Finanzierungswege des Nahverkehrs in unserer Verbundregion gibt“, sagt Steffen Lehmann. „Wir haben die fachliche Arbeit zu diesem Zukunftsthema in Gang gesetzt und übergeben die bisherigen Ergebnisse der intensiven Arbeit jetzt an die politischen Entscheidungsträger. Es liegt noch ein langer Weg vor uns, da nahezu alle Finanzierungsmöglichkeiten struktureller Veränderungen bedürfen. Solche organisatorischen Entscheidungen können wir als Verbundgesellschaft nicht treffen. Wir sind jedoch überzeugt, dass mit den Gutachten, in denen bewusst vielfältige Ansätze untersucht wurden, ein Ausgangsfenster für eine völlig neue Qualität der Diskussion zu diesem Thema geöffnet ist.“

Die weitere Befassung mit dem Thema „ergänzende Finanzierungswege“ erfolgt, wenn seitens der kommunalpolitischen Gremien Empfehlungen für Umsetzungspositionen ausgesprochen werden und wenn bei den drei beteiligten Ländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen Bereitschaft zu den erforderlichen gesetzlichen Anpassungen besteht. „Wir benötigen dazu einen Abwägungsprozess von allen Seiten, wie wir gemeinsam Mobilität in unserer Region gestalten wollen“, sagt Steffen Lehmann. „Der MDV liefert hierzu die untersuchten Inhalte und steht allen Gremien und der Verwaltung für fachliche Erläuterungen zur Verfügung. Dabei möchte ich aber auch betonen, dass für die Finanzierung des Nahverkehrs nicht allein die Kommunen sondern auch der Bund und die Länder die Verantwortung tragen.“