18 Jahre TGZ Halle

von 6. Dezember 2011

"Was ein TGZ genau ist wusste damals niemand. Auch ich nicht", bekannte Wolfgang Lukas am Montagabend zum Festakt für den 18. Jahrestages der Technologie- und Gründerzentrum Halle GmbH (TGZ). 1991 hatte der Stadtrat, der damals noch 160 Mitglieder umfasste, den Baubeschluss gefasst. 1993 ging es dann so richtig los. Und was am Weinberg Campus entstanden ist, kann sich sehen lassen.

Über die Jahre hinweg wurden 87 Millionen Euro verbaut und 9 Gebäude errichtet, 1.650 Dauerarbeitsplätze sind entstanden. 27.000 Quadratmeter Büro-, Labor- (bis S3), Reinraum-, Gewächshaus- und Spezialflächen stehen bereit. Und der Aufgabe als Gründerzentrum wurde die Einrichtung gerecht. Immerhin hat man 167 Firmengründungen und die Markteinführung von über 60 Produkten begleitet, freut sich Geschäftsführerin Sabine Noll. Das damalige Ziel einer engeren Zusammenarbeit zwischen Universität und Instituten wie Fraunhofer und Max Planck sei gelungen, günstige Bedingungen für Innovationen habe man geschaffen. Inzwischen haben sich auch viele weitere Forschungseinrichtungen und Unternehmen angesiedelt, haben bis heute fast eine Milliarde Euro investiert. Und auch viele zusätzliche Jobs geschaffen. Die Martin-Luther-Universität hat 3.700 Mitarbeiter und 7.350 Studenten einschließlich des Universitätsklinikums. 120 Mitarbeiter sind am Umweltforschungszentrum tätig. Das Fraunhofer-Institut hat 240 Mitarbeiter, das Max-Planck-Institut 270 Mitarbeiter, das Leibnizinstitut 290.

Dass es das TGZ gibt sei ein wesentlicher Verdienst von Wolfgang Lukas, betonte Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados. Dieser habe immer das Gespür gehabt, wo man ansetzen müsse. Glücklicherweise habe die Stadt das Kasernen-Areal gekauft und so Erweiterungsflächen für das TGZ bekommen, so Szabados. Schließlich kam Ende der 90er der Wechsel "auf die andere Seite" der Heide-Allee. Damit einher ging aber auch der Abriss von großen Teilen der ehemaligen Heilanstalt. Für Lukas die richtige Entscheidung, auch wenn es viele Proteste gab. "Wir brauchten den Platz für das Bio-Nano-Zentrum." All die bürokratischen Hemmnisse in den Jahren bezeichnete Lukas als "erfüllte Zeit". Denn Probleme gab es einige. Da sei genannt, dass 1998 zur Eröffnung des Biotechnikums eine Behörde die Labore sperren ließ. Da musste erst der Ministerpräsident eingreifen. Auch ein Schwarzbau beschäftigte die Behörden, ein Unternehmen hatte ohne Genehmigung ein Gebäude errichtet.

Auch wenn Lukas parallel zum 18. Geburtstag des TGZ seinen eigenen 65. feierte, er bleibt dem TGZ weiter treu. An Rente oder Unruhestand ist erst einmal nicht zu denken.