19 Frauen erhielten Billig-Brustimplantate

von 11. Januar 2012

(dpa) In Sachsen-Anhalt haben mindestens 19 Frauen die Billig-Brustimplantate eines französischen Herstellers erhalten. Eine Klinik habe die Implantate in den Jahren 2008 bis 2010 direkt bezogen, teilte das Sozialministerium am Mittwoch auf Anfrage mit.

Es sei möglich, dass weitere Implantate über Umwege nach Sachsen-Anhalt gekommen seien. Diese Zahl dürfte aber nicht sehr groß sein. Die Kliniken seien gebeten worden, mögliche Fälle zu melden. Den Namen der betroffenen Klinik nannte das Ministerium nicht. Man gehe aber davon aus, dass die betroffenen Frauen bereits informiert worden sind.

Bei den französischen Implantaten wurde billiges Industriesilikon anstelle medizinischen Kunststoffs verwendet. Reißen die Kissen, droht Gefahr für die Gesundheit. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte hatte am vergangenen Freitag betroffenen Frauen geraten, sich diese Implantate entfernen zu lassen. Ob bei den im Land betroffenen Frauen bereits Komplikationen auftraten, war zunächst nicht bekannt.