20 Jahre HEP – Gefeiert wird auf der Baustelle

von 7. Juni 2015

CentermanagerWandrey hatte seine Mieter und Halles Prominenz aus Politik und Wirtschaft aufdie Baustelle der zweiten Filiale von H[&]M in Halle eingeladen. Derschwedische Modeanbieter soll ab Herbst im HEP ein Magnet für das jungePublikum werden.

Von Anfang an im HEP dabeiist Apotheker Stefan Reichensperger, der in seiner Ansprache an die turbulentenEröffnungstage und hohen Erwartungen erinnerte. Aber auch daran, dasssich derRückgang der Bevölkerung in Halle um fast ein Fünftel auch in seiner Kassebemerkbar machte. Über die Hälfte seiner Mietpartner der ersten Stunde musstenaufgeben. „Auch für die Eigentümer war der HEP eine Achterbahnfahrt, gerechnethat sich ihre Investition bis heute nicht”, ergänzt Frank Röhlings, Geschäftsführer der CenterManager.de, die von den Eigentümernmit der Revitalisierung des Einkaufsparks beauftragt wurde.

Röhlings undseine Kollegen vor Ort kümmerten sich nicht nur um die Behebung von baulichenSchäden und die Modernisierung von Technik und Ausstattung, vor allem ging undgeht es darum, leerstehende Flächen neu zu vermieten. „UnserEinstand war derMietvertragsabschluss mit dem Elektrofachmarkt Expert.” Daneben haben sich dieneuen Manager am Anfang intensiv mit der regionalen Wettbewerbssituation, derBevölkerungsentwicklung sowie den Wünschen von Mietern undKundenauseinandergesetzt. „Im Ergebnis dessen haben wir einen Neustart bei Branchen-und Mietermix, Architektur und Kommunikation eingeläutet”, erklärt Röhlings. DieGrundversorgung, etwa mit Lebensmitteln und das Modeangebot konntenbereits alsSchwerpunkte etabliert werden. Im sogenannten Fachmarktbereich sollen weitereAngebote für Spiel- und Sportartikel folgen. Gesundheitsorientierte Dienstleistungenstehen ebenfalls auf dem Programm. Eine Allgemeinmedizinerin undeinePhysiotherapeutin haben bereits ihren Praxen eröffnet. Einfach sei der Neustartnicht gewesen. Röhlings berichtet von zahlreichen Absagen. Halle stehe „oftmalsleider gar nicht oder nicht weit oben auf der Expansionsliste derEinzelhandelsketten”. Die Qualitäten von Halle als Handelsstandort würden vonaußen oftmals zu negativ eingeschätzt. Zusammen mit den Nachbarn aus demMesseHandelszentrum und mit Unterstützung der Stadtverwaltung werde bereits an derImageverbesserung gearbeitet.

Vor einigenTagen hat der Modemarkt Adler einen Mietvertrag im HEP unterschrieben. DerModeanbieter wollte sich eigentlich aus Halle verabschieden. Durch dasFlächenangebot im HEP konnte dies verhindert werden. Zudem werde dadurch dasModeangebotfür alle Altersgruppen im HEP hervorragend abgerundet. Für die Centermanagerund die Bestandsmieter scheint die erhoffte Trendwende nun in Erfüllung zugehen – passend zum Jubiläum.

Konfliktpotentialmit der Innenstadt erkennt Röhlings nicht. „Es muss niemand besorgt sein, dasssich H[&]M nun selbst in der Innenstadt gefährdet. Handelsunternehmen sindbestrebt, Synergien auf dem Gebiet Personaleinsatz, Logistik und Werbungdurchweitere Filialen zu schaffen”, erklärt Röhlings. Es gebe viele Einzelhändlerdie erst in der Innenstadt eine Filiale und dann eine zweite oder sogar dritteFiliale in Einkaufszentren und anderen Stadtteilen eröffnet hätten. AuchumgekehrteExpansionspfade gäbe es. Expansion habe immer eine positive Signalwirkungnach außen. Und der Standortwechsel eines Einzelhändlers innerhalb der gesamtstädtischenEinzelhandelslandschaft sei nicht ungewöhnlich oder bedrohlich. DenHallensernsollte „Einkaufsvielfalt” und den Händlern „Standortvielfalt” gegönnt werden.

Röhlings hofft nunauf eine schnelle Genehmigung der anstehenden Umbaumaßnahmen. Dafür seiallerdings noch eine Änderung des Bebauungsplans erforderlich, über die derPlanungsausschuss des Stadtrates am Dienstag beraten wird. Dabeisollen die Verkaufsflächenfür zentrenrelevante Sortimente auf rund 24.000 Quadratmeter begrenzt werden. DieStadtverwaltung und das Centermanagement hatten zuvor die planungs- undbaurechtliche in Genehmigungshistorie für den Standortdurchleuchtet. Dabeiwurde festgestellt, dass bereits zur Eröffnung des Einkaufszentrums dieseGrößenordnung für zentrenrelevante Verkaufsfläche genehmigt und auch weitgehendgenutzt waren. Im Jahr 2006 trat allerdings ein Bebauungsplan-Planfür denStandort in Kraft, der eine Obergrenze von rund 18.000 Quadratmetern ausgewies.Nach Einschätzung der Centermanager würde die reduzierte Fläche denHandlungsspielraum zur Gestaltung und Sicherung des Standortes erschweren undmöglicherweisesogar gefährden: Die aktuellen Nachvermietungen könnten nicht umgesetzt werden.Es wurde daran erinnert, dass es bei der Sicherung des Standorts HEP auchum die Zukunft von über 500 Arbeitsplätzen gehe.

Dr. PetraSachse, Leiterin von Halles Wirtschafts-Dienstleistungszentrum, sprach dasGrußwort der Stadt. Sie erwartet im Stadtteil Bruckdorf mit dem MesseHandelszentrumund dem HEP weitere nächste Ansiedlungen. Hier gelte es, bei denplanerischenVoraussetzungen und Umfeldbedingungen zu helfen. „Wir stehen fest an der Seiteder Unternehmen und bieten jede nur denkbare Unterstützung”.

Nach denAnsprachen schnitten Oberbürgermeister, Dr. Bernd Wiegand, und der Vertrerterder Eigentümer, Volkmar Ferger, die große Geburtstagstorte für die Kunden inder Ladenstraße an. Das neue Maskottchen „Heppy” lenkte zu den Attraktionen, etwa dem SAW Showtruck, der für Partystimmung sorgte. Die Kindervergnügtensich mit Bungeetrampolin, Hüpfburg und XXL-Spielstraße.