3,3 Millionen Euro für mehr Schutz vor Gewalt gegen Frauen

von 5. Mai 2020

Keding: „Das Bundesförderprogramm ergänzt das Hilfesystem für gewaltbetroffene Frauen und Kinder in Sachsen-Anhalt. Frauen, die von Gewalt betroffen sind, brauchen schnellen, sicheren und unkomplizierten Zugang zu den Hilfeeinrichtungen. Dafür ist das Programm ein wichtiger Baustein.“

Der Bund unterstützt Maßnahmen, die vor allem auf Bauinvestitionen abzielen, mit bis zu 90 Prozent. Das Gleichstellungsministerium koordiniert die Förderung in Sachsen-Anhalt. Die ersten Förderanfragen sind bereits eingegangen.

Keding weiter: „Die meisten Anfragen zielen auf eine Verbesserung der Versorgung gewaltbetroffener Frauen auch in den ländlichen Gebieten Sachsen-Anhalts durch Neu- und Umbauten von Frauenhäusern, die Verbesserungen der Sicherheit in den Schutzeinrichtungen und neue Hilfemöglichkeiten durch den Zugang für Frauen mit Beeinträchtigungen. Die ersten Entscheidungen fallen schon in der kommenden Woche.“

In Sachsen-Anhalt gibt es ein differenziertes Hilfesystem für von häuslicher Gewalt betroffene Frauen und Kinder. Dazu gehören derzeit 19 Frauenhäuser mit insgesamt 121 Plätzen für Frauen und 157 Plätzen für Kinder. Weiter gibt es neun ambulante Beratungsstellen, vier Beratungsstellen für Opfer sexualisierter Gewalt, vier Interventionsstellen für von häuslicher Gewalt betroffene Frauen und Männer, die Fachstelle „VERA“ gegen Frauenhandel und Zwangsverheiratung und die Täterberatung für Jungen und Männer.

Jährlich erhalten etwa 600 Frauen und fast eben soviel Kinder Schutz, Betreuung und Beratung in den Frauenhäusern in Sachsen-Anhalt.