6.700 Unterschriften für den Peißnitzexpress

von 26. Januar 2012

Am Mittwoch zuckelte die alte Pioniereisenbahn über den halleschen Marktplatz, im Miniaturformat. Der Förderverein des Peißnitzexpress wollte auf diese Weise gegen die geplanten Fördermittelstreichungen der Stadtverwaltung protestieren und hatte sich dafür – schließlich ist OB-Wahlkampf – auch die Freien Wähler ins Boot geholt. Einer Streichliste von Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados zufolge soll der Parkeisenbahn der komplette Zuschuss von 95.200 Euro weggenommen werden. Ob die Hallesche Verkehrs AG angesichts dieser Kürzungen die Parkeisenbahn weiterbetreiben wird, scheint fraglich. Der HAVAG-Mutterkonzern Stadtwerke will sich erst nach einem entsprechenden Stadtratsbeschluss äußern, sagte eine Sprecherin auf Nachfrage.

In der Stadtratssitzung meldete sich schließlich Rainer Panse vom Förderverein zu Wort. „Schockiert“ seien die vielen engagierten Helfer der Parkeisenbahn, darunter viele Kinder und Jugendliche, gewesen, als sie von der Zuschussstreichung erfuhren. Die Stadt werde auf diese Weise zum Totengräber der Bahn. Panse übergab an Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados eine Unterschriftensammlung. 5000 Freunde der kleinen Bahn haben unterschrieben. Dazu kommen 1700 Online-Unterschriften einer Petition. Zudem forderte er, die 100 Prozent-Streichung zurückzunehmen. Dass gespart werden müsse sei klar. Mit 7 Prozent weniger könne man leben, so Panse. Während sich die OB gegenüber Panse nicht äußerte, verwies der Stadtratsvorsitzende Harald Bartl auf die anstehenden Haushaltsberatungen. Dort würden auch die Argumente des Fördervereins Gehör finden.

Hinter den Kulissen strickt aber auch die Verwaltung an einem Rettungskonzept. Dabei könnten auch die Stadtwerke eine Rolle spielen, beispielsweise bei den Stromkosten, wie HalleForum.de erfuhr. Im Gegenzug könnte der jährliche Gewinnabführungsbetrag an die Stadt abgesenkt werden.

OB Szabados und der Ratsvorsitzende Bartl mit der Unterschriftenliste