Sitzen schon bald 700 Mieter in Halle-Neustadt im Dunkeln? Das Unternehmen Palu Suisse AG, dem mehrere Plattenbauten in Halle-Neustadt wie der Richard-Paulick-Straße gehören, hat bislang Forderungen der Energieversorgung Halle (EVH) in Höhe von 350.000 Euro nicht beglichen – obwohl die Mieter die Nebenkosten an den Vermieter zahlten. Strom-, Fernwäme- und Warmwasserversorgung könnten deshalb eingestellt werden. In anderen Städten wie Storkow sind die Häuser des Schweizer Finanzinvestors bereits von der Energie abgeklemmt.
In Halle immerhin sucht man eine Lösung, wie Stadtwerke-Sprecher Stefan Böttinger gegenüber HalleForum.de sagte. Wir hätten eigentlich diese Woche abklemmen müssen, beschrieben Böttinger den schwierigen Prozess mit dem Unternehmen. Wir haben seit längerem Probleme. Allerdings wolle man die Mieter nicht zusätzlich belasten. Wir sind dabei Lösung zu erarbeiten, bei der die Mieter nicht im Dunkeln sitzen und wir trotzdem unsere Forderungen bekommen. Man wollte auf jeden Fall auf den Forderungen bestehen.
Von Palu Suisse war keine Antwort zu erhalten. Die zuständige Mitarbeiterin für die Nebenkostenabrechnungen sei krank, die Geschäftsführer nicht im Haus, die Pressesprecherin im Urlaub.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende im Stadtrat Johannes Krause selbst, der dem EVH-Aufsichtsrat angehört, will sich an die Geschäftsführung der EVH richten, um auf die Unternehmensleitung einzuwirken. Stadt, EVH und Mieterbund müssten sich schnell zusammenfinden, um zu verhindern, dass die Betriebskostenzahlungen der Mieter weiter in einem schwarzen Loch verschwinden. Krauses Vorschlag kommt bereits zu spät, EVH und Stadt sitzen schon an einem Tisch.
