8.501 Raser gestellt

von 23. April 2012

Die Unfallzahlen in Sachsen-Anhalt steigen wieder. Im Januar und Februar verunglückten 1.409 Menschen, ein Anstieg um 16,5 Prozent. 19 Personen starben in beiden Monaten, zwei mehr als im Vorjahreszeitraum. Mit landesweiten Verkehrskontrollen soll nun eine der Hauptunfallursachen, nämlich die Raserei, eingedämmt werden. In der vergangenen Woche wurden insgesamt 8.501 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. In sage und schreibe 40 Prozent dieser Fälle lag der Verstoß im Bußgeldbereich, das heißt, dass Fahrzeugführer mit mehr als 21 km/h über der maximal zulässigen Höchstgeschwindigkeit festgestellt worden sind. 565 Fahrzeugfahrer waren sogar so schnell unterwegs (mindestens 31 km/h innerorts oder mindestens 41 km/h außerorts zu schnell), dass die Verstöße ein Fahrverbot nach sich ziehen werden.Sachsen-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU): „Bei den Verkehrsunfällen mit schwerem Personenschaden ist eine überhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit die Hauptunfallursache. Dass es immer noch so viele Verkehrssünder gibt, die ihre eigene Sicherheit und die anderer Verkehrsteilnehmer so leichtfertig aufs Spiel setzen, ruft bei mir Sorge und Ärger in gleichem Maß hervor. Wir müssen und werden weiter intensiv kontrollieren.“In der zurückliegenden Woche kontrollierte die Polizei insgesamt über 150.000 Pkw, über 300 Kräder und über 10.000 Lkw. Die größten Temposünder: • Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld wurde auf der Bundesstraße 183 in Höhe der Grube Antonie ein Kradfahrer mit 183 km/h bei zulässigen 70 km/h festgestellt. • Auf der Bundesautobahn 9 war ein Pkw-Fahrer bei Wolfen in Richtung Berlin mit 244 km/h statt der erlaubten 120 km/h unterwegs. • Ebenfalls auf der BAB 9 in Richtung Berlin wurde zwischen Naumburg und Weißenfels ein Pkw-Führer gestellt, der statt mit der vorgeschriebenen Geschwindigkeit von 100km/h mit 250 km/h unterwegs war. • Auch innerorts waren Raser unterwegs und wurden gestellt. So in Staßfurt, wo ein Kradfahrer mit 129 km/h durch den Ort fuhr und in der Ortslage Schönberg im Landkreis Stendal, die ein Pkw mit 107 km/h durchfahren wollte. Neben den festgestellten Geschwindigkeitsdelikten gingen den Beamten auch 36 Alkoholsünder in das Netz. Zudem ahndeten sie 207 Verstöße gegen die Gurtanlege- oder Helmtragepflicht. In 45 Fällen wurden Fahrzeugführer während der Fahrt beim unerlaubten Telefonieren festgestellt. Ein ganz besonderer Fall wurde von den Beamten im Burgenlandkreis festgestellt. Hier war eine 41-jährige Frau mit einem stillgelegten Fahrzeug unterwegs. Ein Atemalkoholtest ergab zudem einen Wert 1,41 Promille, ein weiterer Drogentest auf Amphetamine fiel ebenfalls positiv aus. Zudem hatte die Frau noch ein kleineres Kind im Fahrzeug.