8,5 Jahre Haft für Straßenbahn-Stecher

von 19. März 2009

Nach nur drei Verhandlungstagen ist am Donnerstag der 32jährige Sven M. vor dem Landgericht in Halle (Saale) wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung zu 8,5 Jahren Haft verurteilt worden. Außerdem muss er seinem Opfer 15.000 Euro Schmerzensgeld zahlen. Der Richter Jan Stengel blieb damit unter der Forderung der Staatsanwaltschaft, die neun Jahr Haft forderten. Die Verteidigung plädierte auf 8 Jahre. Der Mann hatte bereits über seinen Anwalt vor Gericht die Tötungsabsicht zugegeben. Wegen seines gestörten Verhältnisses zu Frau – deshalb sollte sein Opfer stellvertretend für alle Frauen sterben – kommt der Mann zudem in psychiatrische Behandlung.

Am 3. Oktober vergangenen Jahres hatte Sven M. eine 23jährige Jura-Studentin in einer Straßenbahn vergewaltigt und durch Stiche mit einem Taschenmesser schwer verletzt. Das Opfer erlitt Schnittverletzungen am Rücken und den Hüften sowie am Handrücken und musste stationär behandelt werden. Der Übergriff hatte sich an der Straßenbahnhaltestelle Florian-Geyer-Platz in Ammendorf ereignet. Der Angeklagte wurde noch in Tatortnähe durch Mitarbeiter der HAVAG festgehalten und durch die eintreffenden Polizeibeamten vorläufig festgenommen. Ein durchgeführter Atemalkoholtest beim Tatverdächtigen ergab damals 1,83 Promille.