A143: Grüne lehnen Weiterbau ab

von 27. Februar 2010

Braucht Halle als Ortsumfahrung die Autobahn A143? Seit Jahren wird darüber diskutiert, zuletzt wieder im Zusammenhang mit einer möglichen Umweltzone. Die IHK fordert einen schnellen Weiterbau bis zur A14, der Stadtrat hatte sich vor anderthalb Jahren für eine schnelle Aufnahme des Planfeststellungsverfahrens ausgesprochen. Gebaut wird noch nicht, im Frühjahr 2011 soll’s losgehen. Die Kosten: 150 Millionen Euro, 70 Mio mehr als eigentlich geplant.

Ob nun tatsächlich Bagger rollen? Darüber werden sich in den kommenden Monaten Befürworter und Gegner streiten. Verkehrsexperten der bündnisgrünen Landesverbände Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen haben am Samstag in Halle (Saale) die Drei-Länder-AG Verkehr gegründet und sogleich eine Resolution verabschiedet, die den geplanten Lückenschluss der A143 als “unnötig, ökologisch widersinnig und zu teuer” ablehnt.

“Spätestens seit der Verkehrszählung der Stadt Halle im vergangenen Jahr ist klar, dass der Bedarf für die Autobahn zur Entlastung der halleschen Innenstadt nicht gegeben ist”, erklärt Sebastian Striegel, verkehrspolitischer Sprecher und Mitglied im Landesvorstand der Grünen. “Die A143 bleibt ökologisch widersinnig.”

Das größte Problem stelle die geplante Trassenführung durch von EU-Recht geschützte Gebiete wie die Porphyrkuppenlandschaft bei Gimritz sowie die Muschelkalkhänge bei Lieskau und die Zerschneidung des Naturparks Unteres Saaletal dar, begründen die Grünen ihre Entscheidung.

Mit Blick auf die Kostenexplosion erklärte Striegel, “Statt immer mehr Geld in neue Straßenbauprojekte zu stecken, sollte Sachsen-Anhalt tragfähige Lösungen entwickeln, wie das gegenwärtige Straßensystem erhalten werden kann.”