Ab Montag gilt der Schwimmhallen-Notfallplan

von 20. August 2009

(ens) Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados konnte sich nicht durchsetzen. Der zwischen Sportdezernent Bernd Wiegand und den Sportvereinen ausgehandelte Notfallplan nach der Schließung der Robert-Koch-Schwimmhalle wird wie geplant zum 24. August in Kraft treten. Das hat Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados am Mittwoch angekündtigt. HalleForum.de hatte die neuen Zeiten bereits in der vergangenen Woche veröffentlicht.

Demnach werden die Öffnungszeiten in der Neustädter Schwimmhalle von 6 bis 23 Uhr ausgedehnt. Dadurch können mehr Vereine als bisher untergebracht werden. Zudem ist wochentags das öffentliche Baden in Neustadt nicht mehr möglich. Nur noch Samstags ab 14 Uhr sowie Sonntags ganztätig ist die Öffentlichkeit zugelassen. Ansonsten steht die Schwimmhalle nur den Vereinen zur Verfügung. Badegäste müssen auf Freibäder und andere Hallenbäder der Stadt ausweichen.

Die Vereine hatten zunächst in einer Krisensitzung die komplette Schließung der Neustädter Halle vorgeschlagen. Von diesen Plänen rückten sie jedoch wieder ab – wohl wissend, dass die Bevölkerung nur bedingt Verständnis dafür hätte. Vor allem ein Problem hatte die Stadt bei der Aufstellung des Planes: Schulsport und Trainingszeiten für die Leistungsschwimmer müssen gewährleistet werden. Die Zeiten für die Breitensportvereine wären ohne Ausweitung der Öffnungszeiten und der Einschränkungen beim öffentlichen Baden massiv gekürzt wurden. Auch jetzt müssen die Vereine auf beträchtliche Schwimmzeiten verzichten.

Mit Sorge betrachteten sie deshalb, als Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados den Notfallplan zur Chefsache erklärte. Ihre Befürchtung: der mit Dezernent Wiegand ausgehandelte Plan wird zulasten der Breitensportvereine abgeändert. Nun gilt also doch der Wiegand-Plan. Vereinsproteste wären andernfalls sicher gewesen. Doch Vertreter von Sportvereine vermuten auch Kalkül dahinter. Immerhin kann die Oberbürgermeisterin so jede Verantwortung an dem Plan von sich weisen – sollte es beispielsweise zu Beschwerden der Öffentlichkeit wegen der Schließung kommen.