Abbruchverfügungen: Halle bleibt meist auf Kosten sitzen

von 25. Mai 2010

Nach dem harten Winter haben eingestürzte baufällige Häuser die Frage nach der Sicherheit dieser Gebäude wieder aufgeworfen. 109 Häuser seien im vergangenen Jahr von der Bauaufsicht wegen ihres Zustandes kontrolliert worden, teilt Baudezernent Thomas Pohlack auf Anfrage des CDU-Stadtrates Roland Hildebrandt mit. Bei 25 dieser Gebäude mussten Absperrungen vorgenommen werden, drei weitere Gebäude wurden sogar komplett abgerissen.

“Es ist nicht Aufgabe der Verwaltung, privates Eigentum mit Steuergeldern vor dem Verfall zu bewahren”, so Pohlack. Bei städtebaulich bedeutsamen Objekten oder Denkmälern werde jedoch versucht, durch Fördermittel und Vermittlung von Dritten als Kaufinteressenten Gebäude zu retten.

Doch oft bleibt nur die Abrissbirne. Rund 170.000 Euro musste die Stadt für Absperrungen und Abrisse im letzten Jahr ausgeben. Und bleibt meist auf den Kosten sitzen. Nur 33.000 Euro flossen wieder zurück an die Stadt. 2008 waren es gar nur 10.000 der aufgewendeten 129.000 Euro. Doch das Geld wurde vor allem bei Absperrungen zurückgezahlt, wie Pohlack weiter informiert. “Für notwendige Abbrüche konnten in keinem einzigen Fall Kosten wieder eingetrieben werden, da die Eigentümer entweder nicht auffindbar, nicht greifbar oder nicht leistungsfähig sind. In solchen Fällen werden nach Möglichkeit Zwangssicherungshypotheken in das Grundbuch eingetragen.”