Abfuhr für Grüne Welle

von 17. Februar 2011

Eine Grüne Welle bei Ampeln wird es in Halle (Saale) so schnell nicht geben. Nach dem Planungsausschuss und dem Ordnungsausschuss lehnte auch der Finanzausschuss einen entsprechenden Antrag ab. Bis auf FDP-Rat Hans-Dieter Wöllenweber votierten alle Ausschussmitglieder gegen den Antrag. Zuvor warb Wöllenweber noch einmal um Zustimmung, „wir halten den Antrag trotz Ablehnung in den anderen Ausschüssen für wichtig.“

„Die Umsetzung kostet Geld“, erklärte hingegen Grünen-Rat Dietmar Weihrich. So kämen auf die HAVAG Mehrkosten von 1,5 Millionen Euro zu. Auch Waldemar Roesler vom Team Verkehrsentwicklungsplanung/Nahverkehr der Stadtverwaltung sprach sich gegen eine sogenannte „Grüne Welle“ aus. „Die einfachste Lösung wäre: alle Ampeln aus. Dann hätten wir eine Grüne Welle“, meinte Roesler mit ironischem Unterton. Die Ampelanlagen der Stadt seien größtenteils aufeinander abgestimmt. Eine durchgehende Grüne Welle sei rein physikalisch nicht möglich. In der Merseburger Straße gebe es auch mehrere Haltestellenampeln, die wegen tödlicher Unfälle installiert werden mussten. Diese würden ebenfalls in das Ampelregime eingreifen. Außerdem wies Roesler daraufhin, dass auch Verkehr aus Nebenstraßen Auswirkungen habe. Zudem zweifelte er die Notwendigkeit an, sich von Nord nach Süd oder Ost nach West komplette über beampelte Trassen bewegen zu müssen. So gebe es als Umfahrung der Merseburger Straße die Osttangente, für die Magistrale die B80.

Alles in allem stellte die Verwaltung fest: mit viel Aufwand könnte möglicherweise je in eine Richtung eine Grüne Welle realisiert werden. Die wäre aber durch eine aus Sicherheitsgründen schaltende Bedarfsampel wie an Haltestellen unterbrochen, ebenso wie für alle Autos, die irgendwann aus Nebenstraßen einbiegen sowie für die Gegenrichtung. Und das jemand die komplette Strecke fahren muss, sei in den wenigsten Fällen nötig, weil es ampelfreie Alternativen gebe. Über Optimierungen wird aber nun im Rahmen der Überarbeitung des verkehrspolitischen Leitbildes geredet.