Arbeitsagentur-Chef will Mindestlohn und Lohnangleichung

von 5. November 2011

Der Chef der Arbeitsagentur Sachsen-Anhalt/Thüringen, Kay Senius, hat sich erneut für einen Mindestlohn ausgesprochen. Bereits vor einigen Monaten hatte er sich schon einmal für diese Forderung stark gemacht und einen Stundenlohn von 8.50 Euro empfohlen. Senius sprach sich für eine gesetzliche Lohnuntergrenze aus. Ein existenzsicherndes Gehalt verringere seinen Worten zufolge die Zahl der Hartz-IV-Empfänger und entlaste die Staatskasse. Allein in Halle (Saale) verdienen 8.300 Menschen trotz Vollzeit-Arbeit so wenig Geld, dass sie noch Geld vom Amt bekommen.

Das im Zusammenhang mit Mindestlöhnen immer wieder umhergeisternde Gespenst des Arbeitsplatzabbaus sieht Senius nicht. Erfahrungen aus anderen Ländern würde dies zeigen. "Eine Lohnuntergrenze ist nicht mit negativen Beschäftigungsrisiken verbunden", erklärte Senius.

Zudem macht sich der Agenturchef für eine Angleichung der Ostlöhne ans Westniveau stark. Denn die bestehenden Lohnunterschiede würden hier in der Region den Mangel an Fachkräften weiter verstärken, weil gut ausgebildete Leute wegen der deutlich besseren Bezahlung nach Westdeutschland pendeln.