Arbeitslosenzahlen leicht gesunken

von 29. September 2011

In Halle (Saale) waren im September 13.147 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 371 weniger als im August. Darüber informierte die Arbeitsagentur am Donnerstag. Die Quote liegt bei 11,8 Prozent und damit über dem Landesdurchschnitt von 10,8 Prozent. Auch in ganz Sachsen-Anhalt sanken die Arbeitslosenzahlen auf die geringste Septemberarbeitslosigkeit seit 1991. 129.400 Frauen und Männer waren arbeitslos, 6.500 weniger als im August und 8.700 weniger als vor Jahresfrist. Die Arbeitslosenquote driftet regional aufgrund unterschiedlicher wirtschaftlicher Rahmenbedingungen auseinander. Drei Landkreise verzeichnen eine Quote unter der Zehn-Prozent-Marke: Börde (7,3 Prozent), Altmarkkreis Salzwedel (8,5 Prozent) und Jerichower Land (9,4 Prozent). Die höchsten Quoten wiesen die Landkreise Mansfeld-Südharz mit 14,1 Prozent sowie Stendal mit 12,7 Prozent aus.

Neben den 129.400 registrierten Arbeitslosen wird im monatlichen Arbeitsmarktreport auch die Unterbeschäftigung für Sachsen-Anhalt dargestellt: Im September sind 49.200 (gg. Vorjahr: -10.700) vormals arbeitslose Menschen mit den verschiedenen arbeitsmarktpolitischen Instrumenten gefördert worden. Darüber hinaus werden 14.400 Personen (gg. Vorjahr: -5.400) nicht als arbeitslos gezählt, weil sie entweder vorruhestandsähnliche Regelungen in Anspruch nehmen oder zurzeit krankgeschrieben sind. Damit umfasst das Potenzial derjenigen, die eine reguläre Beschäftigung aufnehmen könnten, 193.000 Personen (gg. Vorjahr: -24.900 Personen). Das entspricht einer Unterbeschäftigungsquote von 15,9% (gg. Vorjahr: -1,9 Prozentpunkte).

Ähnlich wie im Vorjahr meldeten private und öffentliche Arbeitgeber dem Arbeitgeber-Service der Agenturen für Arbeit und der Jobcenter im September rund 4.900 freie Stellen am ersten Arbeitsmarkt. Besonders gefragt: Fachkräfte im Metallbereich, in der Logistik, Bauberufe, Gesundheits- und Pflegeberufe sowie Berufe in der Unternehmensorganisation. Der Bestand an gemeldeten Stellen wuchs im Vergleich zum Vorjahr um fast 23 Prozent auf. „Der Fachkräfteengpass macht sich immer deutlicher bemerkbar“, sagte Kay Senius. Er rief die Unternehmen auf, auch Jugendlichen mit schwächeren Noten und insbesondere älteren Arbeitslosen Chancen und Perspektiven zu bieten. Die Situation älterer Menschen auf dem Arbeitsmarkt sei alles andere als komfortabel – besonders bei den 55-bis unter 65- Jährigen. So stieg die Arbeitslosigkeit dieser Altersgruppe im Vergleich zum Vorjahresmonat um 3,5 Prozent. Ihr Anteil an allen Arbeitslosen in Sachsen-Anhalt beträgt damit aktuell 20,3 Prozent.

Auch wenn in Sachsen-Anhalt fast jeder zehnte Arbeitslose unter 25 Jahre alt ist, brachte der September auch positive Trends für diese Altersgruppe. Im Vergleich zum August sank die Arbeitslosigkeit der unter 25-Jährigen um über 14 Prozent. Der Grund: Viele junge Menschen profitierten vom Ausbildungsbeginn im September. Insgesamt waren in diesem Monat 12.740 junge Erwachsene arbeitslos gemeldet (gg. Vormonat: -2.100 bzw. – 14,1 Prozent; gg. Vorjahr: -1.800 bzw. -12,5 Prozent) Fast 1.800 arbeitslose junge Menschen wurden in den ersten Arbeitsmarkt vermittelt und über 4.500 mit Arbeitsmarktinstrumenten neu gefördert.

Die Beschäftigung in Sachsen-Anhalt erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr weiter. Im Juli 2011 waren 758.700 Männer und Frauen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das sind 8.700 bzw. 1,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Zuwachs erfolgte vor allem in der Zeitarbeitsbranche (+ 8,8 Prozent) und anderen wirtschaftsnahen Dienstleistungen (+4,9 Prozent), im Verarbeitenden Gewerbe (+3,7 Prozent), im Handel (+2,5 Prozent), dem Gesundheits- und Sozialwesen (+2,1 Prozent) und in der Verkehrs- und Lagerwirtschaft (+0,8 Prozent).