Zwei Sieger konnten sich über die Ehrung freuen: Aschersleben mit der Grafikstiftung Neo Rauch im Bildungszentrum Bestehornpark sowie Schönebeck (Elbe) mit der Umgestaltung und Neuordnung des Marktplatzes. In Aschersleben war es geglückt, ein stadtbildprägendes, aber leerstehendes Industriedenkmal zu sanieren, zu einem neuen Bildungszentrum zu erweitern und dort die Grafikstiftung Neo Rauch zu etablieren. Schönebeck (Elbe) gewann mit dem Pilotprojekt Shared Space seinen Marktplatz als öffentlichen Raum mit hoher Aufenthaltsqualität zurück.
Neun Projekte aus neun Städten hatten es auf die Liste des Nominierungswettbewerbs im Zeichen der Identität geschafft, fünf davon in die Engere Wahl, aus deren Mitte durch eine interdisziplinäre Jury unter Leitung von Prof. Mara Pinardi die beiden Preisträger ermittelt worden waren.
Fünf Filme setzten während der Preisverleihung die in die Engere Wahl gekommenen Projekte in Szene, vertiefende Interviews mit Vertretern der Städte schlossen sich an. Prof. Martin zur Nedden, ehemaliger Wissenschaftlicher Direktor und Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Urbanistik gGmbH und Mitglied des Beirats des Kompetenzzentrums Stadtumbau Sachsen-Anhalt, würdigte in seiner Laudatio, dass die beispielhaften und beispielgebenden Stadtumbauprojekte der neun Nominierten und Sieger zeigen, wie es gelingt die individuellen Potenziale von Städten als Chance zu begreifen, zu entwickeln und identitätsstiftend wirken zu lassen. Der Minister für Landesentwicklung und Verkehr Thomas Webel übergab an die beiden Preisträger jeweils Plakette und Urkunde nebst DVD mit dem Film. Der Award ist nicht dotiert.
Die neun Nominierten:
– Aschersleben Grafikstiftung Neo Rauch im Bildungszentrum Bestehornpark
– Halle (Saale) Gründerzeitquartier Glaucha
– Lutherstadt Wittenberg Klosterkirche Historische Stadtinformation
– Magdeburg Festung Mark
– Naumburg (Saale) Nietzsche-Dokumentationszentrum
– Oschersleben Burg
– Schönebeck (Elbe) Umgestaltung und Neuordnung Marktplatz
– Weißenfels Schloss Neu-Augustusburg
– Zeitz Sanierung Albrechtsches Palais
Die fünf der Engeren Wahl:
– Aschersleben Grafikstiftung Neo Rauch im Bildungszentrum Bestehornpark
– Halle (Saale) Gründerzeitquartier Glaucha
– Lutherstadt Wittenberg Klosterkirche Historische Stadtinformation
– Schönebeck (Elbe) Umgestaltung und Neuordnung Marktplatz
– Zeitz Sanierung Albrechtsches Palais
Die beiden Preisträger des Stadtumbau Award Sachsen-Anhalt 2018
– Aschersleben Grafikstiftung Neo Rauch im Bildungszentrum Bestehornpark
– Schönebeck (Elbe) Umgestaltung und Neuordnung Marktplatz
Foto:Kompetenzzentrum Stadtumbau in der SALEG mbH
Hintergrund:
Das seit 2011 arbeitende Kompetenzzentrum Stadtumbau Sachsen-Anhalt versteht Regionen als Identifikationspunkte in einer globalisierten Welt. Regionale Unterschiede stehen für Stärken und Potenziale, die es wieder zu entdecken und als Imagefaktor zu nutzen gilt. Dieses neue Verständnis von Urbanität konzentriert sich nicht auf die Entwicklung traditioneller Wachstumszentren und Metropolen: Am Beispiel konkreter Projekte sollen althergebrachten Handlungsmustern der Stadtentwicklung neue Herangehensweisen entgegengestellt und individuelle Potenziale in den verschiedenen Regionen zielgerichtet entwickelt werden. Das Kompetenzzentrum Stadtumbau arbeitet in und für Sachsen-Anhalt und berät das Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt zu den Themenfeldern Identität, Mobilität, Klima, Wohnen und Infrastruktur.
Es ist vorgesehen, den gemeinsam von Ministerium und Kompetenzzentrum ausgelobten Stadtumbau Award Sachsen-Anhalt jährlich jeweils unter einem der fünf Themenfeldern des Kompetenzzentrums auszuloben und die Projekte der Engeren Wahl und den Preisträger öffentlichkeitswirksam und überregional zu präsentieren.