Auch Ärztekammer gegen Klinik-Privatisierung

von 16. Juni 2011

Es sind nur Überlegungen, einen Verkauf der Unikliniken in Halle und Magdeburg zu prüfen. Doch seit Tagen sorgen diese Prüfpläne für einen heftigen Streit in Sachsen-Anhalt. Nun meldet sich auch die Ärztekammer zu Wort. Mit Verwunderung nehme man die Pläne zur Kenntnis, so Ärztekammer-Präsident Dr. Henning Friebel.

"Die Verwunderung ist umso größer, als vor der Landtagswahl vom damaligen und jetzigen Finanzminister die Aussage getroffen wurde, dass Privatisierungen vom Tisch seien", so Friebel. Die Diskussion schaffte erneut Verunsicherung bei allen Beschäftigten, gefährde Berufungen und die getroffenen strategischen Ausrichtungen der Universitätskliniken als Anstalten öffentlichen Rechtes.

„Wir sehen in den Überlegungen zur Privatisierung die Missachtung des öffentlichen Auftrages Forschung, Lehre und Krankenversorgung als Einheit zu betrachten, um dem universitären Anspruch gerecht zu werden. Auch wird die Einheit studentischer Ausbildung und ärztlicher Weiterbildung gefährdet. Wir in der Ärztekammer können eine Notwendigkeit zur Privatisierung nicht erkennen“, erklärte Friebel.