Auch Pusteblume fürchtet Aus

von 14. November 2010

Nach der “Schöpfkelle” befürchtet nun auch das Nachbarschaftszentrum “Pusteblume” in Halle-Neustadt das Ende. Grund ist die unklare Fördersituation ab dem kommenden Jahr. Ein Haushaltsentwurf liegt noch nicht vor, und so lange es keinen beschlossenen Etat gibt, sind alle so genannten “Freiwilligen Leistungen” eingefroren. Hintergrund ist eine Forderung des Landesverwaltungsamtes. “Alle nicht vertraglich gebundenen Zahlungen an Leistungsträger dürfen ab 1. Januar 2011 nicht mehr geleistet werden”, steht in einem Schreiben der Kommunalaufsicht.

Keine Gelder also, bis der Haushalt beschlossen und vom Landesverwaltungsamt genehmigt ist. Wann das passiert ist unklar, es dürfte aber Monate dauern. So lange würden die Vereine und Aufgabenträger auf dem Trockenen sitzen. So auch die SPI Soziale Stadt und Land Entwicklungsgesellschaft mbH, eine Tochtergesellschaft der Arbeiterwohlfahrt. Dort überlegt man deshalb, die Pusteblume zum Jahresende zu schließen. Das wurde im Rahmen der 20-Jahr-Feier der Arbeiterwohlfahrt Sachsen-Anhalt am Samstag deutlich.

AWO-Landesgeschäftsführer Uwe Schuth kritisierte im Gespräch mit HalleForum.de, dass die Stadt oft über Monate nicht zahle. Dies bringe viele Träger in Liquiditätsprobleme. SPI habe in Halle-Neustadt viel geleistet, zum Beispiel im Rahmen des Projekts “Soziale Stadt”. “Wir kämpfen darum, dass das nicht kaputt geht”, so Schuth. “Der Staat muss ein verlässlicher Partner sein.” Allerdings sehen die AWO-Verantwortlichen die Schuld nicht nur bei den Kommunen, sondern auch bei Bund und Land – die die Städte und Gemeinden oft finanziell im Regen stehen lassen.