Aufruf zum Marsch des Lebens in Halle

von 1. November 2019

Ein befreundeter Rabbiner sagte letzte Woche: „Verschärfte Sicherheitsmaßnahmen sind sehr gut und wichtig. Aber sie behandeln nur die Symptome. Was können wir aber machen, wenn der Patient gar nicht akzeptiert, dass er krank ist? Das eigentliche Problem liegt in der Gesellschaft.“

Wir sind gemeinsam aufgefordert eine nachhaltige und echte Antwort zu geben, die Politiker alleine nicht geben können. Bleibt diese aus, dann laufen wir Gefahr, dass die ehrlich gemeinten Reaktionen sich letztendlich doch als leere Floskeln herausstellen und Halle erst der Anfang weiterer antisemitischer Gewalt in Deutschland sein wird.

DESWEGEN ERHEBEN WIR UNSERE STIMME UND BEKENNEN

  1. Wir bekennen den Antisemitismus in uns und in unseren Familien. Wir hören auf, Antisemitismus nur bei anderen anzuklagen!

  2. Wir bekennen, Antisemitismus im Alltag zu lange geduldet und dazu gleichgültig geschwiegen zu haben. Wir hören auf, Antisemitismus politisch zu instrumentalisieren!

  3. Wir bekennen einen Jahrtausende alten christlichen Antijudaismus, der bis heute Auswirkungen hat. Wir hören auf, Antisemitismus alleine als ein gesellschaftliches Phänomen dieser Zeit zu betrachten!

  4. Wir bekennen, dass unsere Freundschaftsbekundungen gegenüber Israel unserem Handeln allzu oft nicht entsprechen. Wir hören auf, Antisemitismus von anti-israelischen Haltungen zu trennen!

  5. Wir bekennen, dass wir verantwortlich sind, zu jeder Zeit und an jedem Ort kontinuierlich und energisch unsere Stimme gegen Antisemitismus und Judenhass und für Israel zu erheben. Wir hören auf, Antisemitismus nur bei Gedenkveranstaltungen und Mahnwachen zu beklagen!

PROGRAMM

16:00 Uhr: Kundgebung auf dem Hallmarkt, Halle (Saale)

17:00 Uhr: Marsch des Lebens zur Synagoge in Halle (Saale)

VERANSTALTER

Marsch des Lebens e.V. , Eisenbahnstr. 124, 72072 Tübingen in Zusammenarbeit mit der Jüdischen Gemeinde zu Halle (Saale) KdöR.

(Marsch des Lebens e.V.)