Aus Böhmen kommt die dicke Luft

von 16. September 2010

An 31 Tagen hat Halle in diesem Jahr schon die Feinstaub-Grenzwerte überschritten. Noch vier weitere Tage, dann muss der Luftreinhalteplan muss greifen. Nur sieht dieser für das Problemkind Paracelsusstraße noch keine Maßnahmen vor. Die Verwaltung strickt daran.

Am Donnerstag informierten Planungsdezernent Thomas Pohlack sowie mehrere Mitarbeiter der Stadtverwaltung über den aktuellen Stand zur Erarbeitung des neuen Luftreinhalteplans und in diesem Zusammenhang über den Kampf gegen die Umweltzone.

Laut Pohlack sei der Verkehr in Halle nicht für die Grenzwertüberschreitungen verantwortlich. Einen Anstieg gebe es hingegen vor allem bei Ostwind. “Das ist der Dreck aus den böhmischen Kohlekraftwerke”, meint Pohlack Und auch der lange Winter ließ wegen der Streuaktionen auf glatten Straßen die Feinstaubwerte ansteigen. Doch jede Tage könnte man möglicherweise auch aus der Statistik herausnehmen lassen, informierte CDU-Stadtrat Andreas Scholtyssek.

Doch der Feinstaub ist ohnehin nicht das größte Problem. Die Stickstoffoxid-Grenzwerte werden immer wieder überschritten. Hier ist tatsächlich der Straßenverkehr der Hauptverursacher. Zu 60 Prozent ist der Schwerlastverkehr für die Belastung , informierte die Verwaltung. Dabei würden LKW nur einen prozentualen Anteil an der Fahrzeugmenge von 10 Prozent ausmachen. Deshalb die Idee, Laster durch ein Einfahrtverbot von der Paracelsusstraße fern zu halten. Das könnte die Belastung um bis zu ein Drittel senken. Auch die Osttangente und die Autobahn A143 würden laut Verwaltung Entlastung bringen. Außerdem setzt man darauf, dass hallesche Firmen ihre Fahrzeugflotten verjüngen.

Alles in allem hofft die Stadt, so um die Umweltzone herumkommen zu können.