Aus für Peißnitz-Planetarium?

von 13. Januar 2011

Das aktuelle Hochwasser der Saale hat auch wieder das Planetarium auf der Peißnitz in Halle getroffen. Teile der Anlage stehen unter Wasser. Nicht zum ersten Mal.

Mehrfach hatte Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados deshalb einen Umzug angeregt, am liebsten ins Science Center auf der Saline. Doch mehr als Ideenskizzen vernahm man nicht. Doch nun scheint das Aus des 1978 eröffneten Raumflugplanetariums auf der Peißnitz so gut wie sicher zu sein. “Wir müssen uns von dem Standort trennen”, sagte Szabados auf Nachfrage. Genaue Schadenskosten konnte die Stadt noch nicht nennen. Das Zentrale Gebäudemanagement (ZGM) könne erst nach Ende des Hochwassers das Gebäude untersuchen, hieß es vom Krisenstab. Klar ist aber: auf den ohnehin schon klammen Stadthaushalt kommen Mehrausgaben zu. Und eigentlich steht auch eine richtige Sanierung an, dafür sind drei Millionen Euro vonnöten.

Der damalige Bau hinein in die Überflutungsflächen der Saale sei eine Fehlplanung gewesen, sagte das Stadtoberhaupt. Je mehr man in die Auenlandschaften baue und Boden versiegele, um so gefährlicher werde es. “Ich bin froh, dass wir die Messe-Hallen abgerissen und neue in Bruckdorf gebaut haben.”

Als neuen Standort rückte Szabados auch auf neuerliche Nachfrage hin wieder die Saline mit dem Saalhorn ins Blickfeld. Der Halloren- und Salinemuseums-Verein entwickele gerade ein Konzept dafür, erklärte Szabados. Einzelheiten sollen im Laufe des Jahres vorgestellt werden. Vielleicht kommt ja dann auch neue Technik. Derzeit werden die Sterne an den Einrichtungshimmel noch mit einem der DP1 von Carl Zeiss projiziert, dem ersten 1977 erbauten direkten vollautomatischen Projektor der Welt. Doch die Ersatzteile gehen aus, die Monteure bei Carl Zeiss, die sich mit dieser robusten Technik auskennen, stehen kurz vor dem Ruhestand.