7.700 Jugendliche hatten in den vergangenen 20 Jahren die Möglichkeit, über den Ausbildungsring Halle-Dessau e. V. einen dualen Berufsabschluss in rund 100 verschiedenen Berufen zu erwerben. Dafür haben 1.600 Unternehmen im Süden Sachsen-Anhalts zusätzliche Ausbildungsplätze bereitgestellt. Dies ist die Bilanz zum 20-jährigen Jubiläum des Ausbildungsringes, der im April 1991 von der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) gemeinsam mit den Landkreisen gegründet wurde.
Ziel war es, Jugendlichen, die Anfang der 90er Jahre sprichwörtlich auf der Straße standen, eine Chance zu geben, ihre Lehre zu beenden und sie so in der Region zu halten. Später konzentrierte sich die Arbeit auf so genannte schwer vermittelbare Jugendliche. Die Unternehmen übernahmen den praktischen Teil der Ausbildung, parallel besuchten die Auszubildenden die Berufsschule. Ebenso wurden Sozialkompetenzen sowie Wissen in defizitären Lernfeldern vermittelt. Auch Zusatzqualifikationen und berufsspezifische Seminare konnten angeboten werden. Unser Konzept hat sich bewährt. Eine Ausbildung im Unternehmen ist nach wie vor der Königsweg gerade auch für Lernschwache. Die jungen Leute lernen im richtigen Leben für das Leben und können daran wachsen, bilanzierte die Vorstandsvorsitzende und IHK-Präsidentin Carola Schaar die Arbeit des Ausbildungsringes. In den ersten Jahren wurde der Verein über das Arbeitsfördergesetz finanziert. Seit 1996 stellen Bund, Land und EU Mittel aus Sonderprogrammen bereit.
Die Kopplung an die Ausbildungsbetriebe führte zu einer marktnahen, bedarfsgerechten Qualifikation, so Schaar. Knapp ein Drittel der Jugendlichen wählte eine Ausbildung im Bereich Metall, Elektrotechnik oder Chemie. Für Berufe im Handel und im Gastgewerbe entschied sich jeder Fünfte. Fast 500 Auszubildende fanden eine Ausbildung im Bereich Lager und Logistik. Carola Schaar: Eine besondere Freude war es, dass die IHK in den letzten Jahren sogar acht Auszubildende als Beste ihres Berufes im gesamten IHK-Bezirk auszeichnen konnte. Dies zeigt auch die Qualität der geleisteten Arbeit des Ausbildungsringes.
Das Ausbildungsplatzprogramm Ost ist Ende 2010 ausgelaufen. In der Folge wird der Ausbildungsring Halle-Dessau e. V. seine Arbeit in den nächsten Jahren einstellen. Bewährte Instrumente des Defizitabbaus und der Qualifizierung von Jugendlichen würden Eingang in die duale Berufsausbildung finden, kündigte Schaar an.
