Ausschuss hinterfragt Kulturfalter-Zuschuss

von 9. Februar 2011

Die Stadt Halle (Saale) unterstützt ein privates Unternehmen für die Herausgabe eines Veranstaltungsmagazins. Genau diese Tatsache sorgte am Mittwochabend im Rahmen der Haushaltsdebatte im Kulturausschuss für Diskussionen. Stadträte hinterfragten den städtischen Zuschuss für den Kulturfalter. Die Grünen-Stadträtin Inés Brock war beim Durchforsten der knapp 1.000 Seiten dicken Haushaltsvorlage über den Punkt “8.600 Euro Pflege der Kulturdatenbank” gestolpert. “Was ist das?”, wollte sie wissen.

Die Antwort der Stadt fiel kurz und bündig aus. Das Veranstaltungsmagazin erhält von der Stadt 8.600 Euro jährlich für die Pfleder der Veranstaltungsdatenbank. Hinzu kommt außerdem ein Zuschuss von 30.000 Euro für das gedruckte Magazin. Das Kulturbüro verwies in diesem Zusammenhang auf einen 2002 stattgefundenen Ideenwettbewerb. Über die Fortführung wird in der Verwaltung jährlich beraten.

“Es gibt auch andere Medien”, gab Rudenz Schramm (parteilos, Sitz für Die Linke im Stadtrat) zu bedenken. Darauf wollte sich die Stadtverwaltung nicht einlassen. Die Stadtteilmagazine (wie Blitz oder Frizz) würden nur einen Teil der Veranstaltungen wiedergeben. Ziel beim Kulturfalter sei es, über Veranstaltungen in ganz Halle zu informieren.

Doch Schramm, der mit der Event-Net GmbH das Steintor-Varieté und die Händelhalle als Veranstaltungsorte betreibt, ließ nicht locker. Er selbst müsse als Veranstalter ebenfalls zahlen, um mit seinen Veranstaltungen aufgenommen zu werden. “Man zahlt hier zweimal”, kritisierte Schramm.

Trotz der Diskussion bleibt die Summe erst einmal im Haushalt drin, die zweite Lesung des Kulturausschusses ist in einem Monat. Rudenz Schramm machte deutlich, dass er sich zumindest für die folgenden Jahre Änderungen wünscht.