Ausschuss lässt Schulentwicklungsplanung passieren

von 7. Januar 2010

Drei Sitzungen, viele lange Stunden. Und am Ende weitestgehende Einigkeit. Der Bildungsausschuss der Stadt Halle (Saale) hat am Donnerstagabend mehrheitlich die Schulentwicklungsplanung abgesegnet.

Bestätigt wurde die Schließung der Rosengartenschule zum 31. Juli 2010. Sie wird in die Huttenschule integriert. Derzeit ist die Einrichtung schon mit in diesem Gebäude untergebracht. Geändert werden in diesem Zusammenhang auch die Schulbezirke der Grundschulen im Viertel.

Bereits vor zwei Jahren hatte der Stadtrat die auslaufende Beschulung an der Schillerschule beschlossen. Am Donnerstag fassten sie den endgültigen Schließungsbeschluss. Am Sommer 2011 gehen die Lichter aus. Die Sekundarschulen Fliederweg und Francke übernehmen die Schüler.

Bestätigt wurde auch die Festsetzung von Kapazitätsobergrenzen an den Gymnasien. An Südstadt-, Wolff- und Giebichenstein-Gymnasium sollen jeweils 112 Schüler in vier Klassen aufgenommen werden, am Herder-Gymnasium 84 Schüler in drei Klassen. Bewerben sich mehr Kinder, wird ausgelost. Unter anderem sollen Landesverwaltungsamt und Stadtelternrat dem Überwachungsgremium des Losverfahrens angehören. Karamba Diaby schlug vor, auch den Ausländerbeirat mit aufzunehmen – was für einige Diskussionen sorgte. Mehrere Räte sahen diese Notwendigkeit nicht. Schließlich sehe man ja auch den Losen nicht an, ob darauf der Name eines Migranten steht.

Die Fraktion “Die Linke” brachte in die Diskussion noch die Forderung nach einer Bedarfsplanung für eine weitere Gesamtschule ein. Unterstützung erhielt sie dabei von den Grünen. In der Februar-Sitzung soll es hierzu einen Antrag geben.

Heftige Diskussionen gab es wie erwartet um die Zukunft der Förderschulen. Laut Bildungsdezernent Tobias Kogge gebe es ab dem kommenden Schuljahr nur noch einen Bedarf von vier (derzeit fünf), aber 2012/13 sogar nur drei Förderschulen. Grund sind sinkende Schülerzahlen und Pläne der Landesregierung, stärker auf eine integrative Beschulung zu setzen. Vor allem die Zukunft der Jägerplatz-Schule hatte in den vergangenen Wochen die Debatten bestimmt. Am Ende votierten die Räte dafür, dass die Verwaltung bis zum Schuljahr 2011/12 alle fünf Standorte prüfen soll. FDP-Fraktionschef Gerry Kley will sich aber nicht einfach so „abspeisen“ lassen und wünschte sich mehr Offenheit. Er fordert von der Verwaltung auch, die Sanierungskosten der einzelnen Schulen aufzuschlüsseln.

Bestimmt waren die Diskussionen immer wieder von polemischen Einwürfen, teils verursacht durch widersprüchliche Aussagen der Verwaltung. So hatte Schulamtsleiter Gert Hildebrand erklärt, Ziel sei es durch das Losverfahren an Gymnasien die Bestandsfähigkeit des Wolff-Gymnasiums zu erhalten. „Da habe ich was anderes in der Zeitung gelesen“, kommentierte Gerry Kley ein Interview von Oberbürgermeisterin Dagmar Szabados mit der MZ.