Noch bis zum 05. Februar kann im Stadtmuseum die Ausstellung Wir, die Schöffen in Halle besucht werden. Die in der Ausstellung gezeigten Schöffenbücher 3 und 4 gehören zu den ältesten erhaltenen Geschichtsbüchern in Deutschland. Sie enthalten stark zusammenfassende Protokolle jener Fälle, die vor dem vierzehntäglich tagenden Schöffengericht der Stadt, teils über mehrere Sitzungstage hinweg, verhandelt wurden. Abgebildet werden vornehmlich privatrechtliche Angelegenheiten der Bürger. Sie sind ein einzigartiges Zeugnis für das Stadtrecht im Mittelalter.
Die Ausstellung endet am Mittwoch, dem 5. Februar 2020, um 18 Uhr mit dem Vortrag Das Hallesche Schöffenbuch von 1266: Eines der ältesten Zeugnisse kommunaler Selbstverwaltung. Dr. Christian Speer, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Geschichte der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, spricht über die Macht- und Rechtsverhältnisse des mittelalterlichen Halles und stellt den Inhalt des ältesten Schöffenbuches kenntnisreich vor.
Jane Unger, Direktorin des Stadtmuseums freut sich über den Erfolg des Ausstellungsprojektes: Das hallesche Stadtrecht wurde im Mittelalter als einer der ersten Exportschlager der Stadt von über 500 Städten im heutigen Polen übernommen. Uns war es wichtig, an diese Wurzeln des Entstehens eines eigenen Stadtrechts zu erinnern und uns mit diesem Thema an der Magdeburger Ausstellung Faszination Stadt zu beteiligen.
Alle Besucherinnen und Besucher erhalten einen Pocket-Planer. In ihm sind alle 30 Paragrafen des Halle-Neumarkter Schöffenbriefs aus dem Jahr 1235 in unserer heutigen Sprache wiedergegeben. Ein Zeitstrahl ordnet das Jahr 1235 in die Geschichte der halleschen Selbstverwaltung ein. Als Bonbon gibt es noch einen kleinen Stadtplan, der es ermöglicht, anhand der Schöffenorte durch die Altstadt zu spazieren.
Kosten: 3,- (beinhaltet auch den Besuch der Sonderausstellung)