Auszeichnung für Postkult

von 5. Dezember 2011

Riesenfreude beim Verein Postkult aus Halle (Saale). Er wurde mit dem Heinz-Westphal-Preis für sein ehrenamtliches Engagement im Stadtteil Glaucha ausgezeichnet. Dieser erste Preis ist mit 7.500 Euro dotiert. Der Verein überzeugte die Auswahljury für den Preis mit dem Konzept „Leerstand nutzen – Beteiligung ermöglichen; Jugend entwickelt Glaucha“.

Seit 2007 ist Postkult in Halle und seit 2009 vor allem im Stadtteil Glaucha aktiv. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Wiederbelebung von leer stehenden Gebäuden und Gebäudeteilen durch kreative und soziale Nutzung. “Wir begreifen unsere urbane Umwelt in sehr weitem Sinne als Gestaltungsraum im Sinne einer 'Stadtentwicklung von unten'“, sagt Martin Krause, Vorstandsmitglied bei Postkult e.V. Die Projekte des Vereins sind auf eine starke Beteiligung der Bewohnerschaft des Viertels und insbesondere der Jugendlichen ausgerichtet. Der Parlamentarische Staatssekretär Dr. Herrmann Kues betonte in seiner Laudatio, dass die Arbeit des Vereins beispielhaft sein sollte für eine bürgerschaftliche Stadtteilarbeit auch in anderen Städten und Gemeinden in Deutschland.

Der Heinz-Westphal-Preis wird vom Deutschen Bundesjugendrings und dem Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend verliehen. Mit dem Heinz-Westphal-Preis wird ehrenamtliche Jugendarbeit in Initiativen, Vereinen und von Einzelpersonen ausgezeichnet, die sich in besonderer Weise für die Gesellschaft engagieren oder mit neuen Ideen die Voraussetzung für ehrenamtliche Arbeit von und mit Jugendlichen vor Ort verbessern.

Zu den aktuellen Projekten des Postkult e.V. gehören die Laufgruppe Pinguin, der Stadtgarten Glaucha , der Umsonstladen und der Stadthof Glaucha. Mehr zu den Projekten auf Seite 2:
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Laufgruppe Pinguin: Sportbegeisterte Kinder und Jugendliche zwischen 6 und 16 Jahren laufen seit dem Frühling 2011 zweimal im Monat in der Laufgruppe Pinguin mit. Das Training ist für die Kinder und Jugendlichen kostenlos und dank der Unterstützung durch Sponsoren erhalten sie bei regelmäßiger Teilnahme richtige Laufschuhe angepasst.

Umsonstladen: Hier werden Dinge, die Menschen nicht mehr brauchen, für andere Menschen kostenlos zum Mitnehmen angeboten. Gleichzeitig ist der Umsonstladen aber vor allem auch zu einem sozialen Treffpunkt und Veranstaltungsort in Glaucha geworden.

Stadtgarten: Im Sommer 2009 wurde aus einer tristen Baulücke in der Torstraße 31 ein Stadt- und BürgerInnengarten. Auf einem Teil der Fläche wurden zahlreiche Beete angelegt, die von jeder/m Interessierten gratis genutzt werden können. Hier werden Gemüse, Obst, Kräuter und Blumen angebaut. Auf der restlichen Fläche befindet sich eine bunte Wiese mit Gartenteich, die als Erholungsraum und Veranstaltungsfläche innerhalb des Viertels genutzt wird.

Stadthof Glaucha: Seit dem 25. August 2011 ist der Postkult e.V. Besitzer eines eigenen Grundstücks in Glaucha. Auf dem Gelände im Böllberger Weg 5 befinden sich mehrere Gebäude in desolatem Zustand, die derzeit und im Laufe des kommenden Jahres instandgesetzt und für eine anschließende jugendkulturelle Nutzung erschlossen werden sollen. Der Stadthof Glaucha ist ein Modellvorhaben des Forschungsfeldes „Jugend belebt Leerstand“ im Rahmen des Forschungsprogramms „Experimenteller Wohnungs- und Städtebau“ (ExWoSt) des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) und des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR).