Bauarbeiten im Bahnknoten Halle gehen in neue Etappe

von 25. Juli 2015

Seit dem Baubeginn vor einem Jahr schreiten die Baumaßnahmen zur grundlegenden Erneuerung der Schieneninfrastruktur im Eisenbahnknoten Halle zügig voran. Mit dem bevorstehenden Bauzustandswechsel gehen die Arbeiten in die nächste Etappe. Dafür ist eine 78-stündige Vollsperrung des Knotens Halle für den Zugverkehr erforderlich. Im Zeitraum vom 31. Juli, 22 Uhr, bis 4. August, 4 Uhr, erfolgen umfangreiche Arbeiten an den Gleisen, an der Oberleitung sowie an der Leit- und Sicherungstechnik, um einen Teil der bereits erneuerten Infrastruktur und ein weiteres Baufeld in Betrieb zu nehmen. Für die Züge des Fern-, S-Bahn- und Regionalverkehrs wird ein umfangreicher Ersatzverkehr mit Bussen eingerichtet (detaillierte Informationen finden Sie in der Verkehrsmeldung 260/2015). Die Verkaufs- und Dienstleistungseinrichtungen im halleschen Hauptbahnhof sind für die Besucher geöffnet.

Während dieser Zeit wird in der Nord-Südausdehnung an mehreren Stellen intensiv gearbeitet. Es werden Schienen gewechselt, Gleisstopfarbeiten ausgeführt sowie Weichen eingebaut und mit der Stellwerkstechnik verbunden. Es wird neue Oberleitung gespannt, Bodenaushub abgefahren und mit dem Rückbau von nicht mehr benötigten Stellwerken und Oberleitungsmasten begonnen. Gleichzeitig werden Kabelkanäle ausgehoben, Fundamente für Oberleitungsmasten gegründet, Signale aufgestellt und Weichenheizungen angeschlossen. Um die fertiggestellten Gleis- und Weichenverbindungen nutzen zu können, muss die Leit- und Sicherungstechnik angepasst, auf ihre Funktionsfähigkeit geprüft und abgenommen werden.

Der etappenweise Umbau der teilweise 100 Jahre alten Anlagen ist notwendig, um nicht den gesamten Eisenbahnknoten über Wochen und Monate zu sperren. So wird die gesamte Gleislage abschnittsweise an die künftigen Anforderungen des modernen Bahnverkehrs angepasst. Insgesamt werden 50 Kilometer Gleise und 200 Weichen neu gebaut, alle Signale und Weichen werden künftig mit elektronischer Stellwerkstechnik gesteuert. Die Reisezeit in der Verbindung München–Nürnberg–Erfurt–Halle (Saale)–Berlin (VDE 8) verringert sich sowohl durch einen optimal gestalteten Bahnknoten als auch durch die mit hoher Geschwindigkeit befahrbaren Strecken. Durch den Bahnknoten Halle wird die Ausbaustrecke Berlin–Halle/Leipzig (VDE 8.3) auf einer Länge von etwa 9 Kilometern mit der Neubaustrecke Halle/Leipzig–Erfurt (VDE 8.2) verbunden.