Bauern hoffen auf Landregen – Erste Schäden wegen Trockenheit

von 22. Mai 2012

 Sachsen-Anhalts Bauern hoffen auf einen ergiebigen Landregen. «Kommt der nicht bald, drohen große Ernteausfälle. Die Kulturen brauchen jetzt 20 bis 30 Liter Wasser pro Quadratmeter», sagte der Hauptgeschäftsführer des Landesbauernverbandes, Fritz Schumann, der Nachrichtenagentur dpa in Magdeburg. Das Frühjahr sei viel zu trocken gewesen. Auch die extremen Temperaturunterschiede seien den Pflanzen nicht gut bekommen. So sei der erste Schnitt des Grünfutters nicht besonders reichlich ausgefallen. «Das waren je nach Region 60 bis 80 Prozent der sonst üblichen Menge.»    Erhebliche Ertragseinbußen seien auch bereits beim Raps absehbar. «Er ist wegen der Trockenheit viel zu schnell abgeblüht» sagte Schumann. Die Frucht habe weniger Schoten mit den ölhaltigen Körnern ausgebildet. Nach derzeitiger Lage werde die Ernte um 25 Prozent niedriger ausfallen. «Üblich sind vier Tonnen vom Hektar, wir gehen jetzt von drei Tonnen aus.» Raps werde in Sachsen-Anhalt auf einer Fläche von 170 000 Hektar angebaut. Das seien etwa 17 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche. «Viele denken, wir bauen nur noch Raps an, weil die Pflanzen so schön gelb leuchten und auffallen», sagte Schumann. Doch Raps sei nicht die häufigste Kultur. So werde auf 360 000 Hektar Winterweizen angebaut.     Nicht nur die Bauern sind wegen des fehlenden Regens besorgt. Wegen der sommerlichen Temperaturen und der Trockenheit steigt die Waldbrandgefahr im Land. In nahezu allen Kreisen galten am Montag die Warnstufen 1 oder 2, wie aus der aktuellen Übersicht des Landesverwaltungsamtes Halle hervorgeht. Das heißt: Es besteht Waldbrandgefahr beziehungsweise erhöhte Waldbrandgefahr. Am (heutigen) Dienstag soll auch in der Landeshauptstadt Magdeburg die Warnstufe 2 ausgerufen werden. Diese besteht bereits für den Altmarkkreis Salzwedel, den Landkreis Stendal und den Landkreis Wittenberg.    Es gibt vier Waldbrandwarnstufen. Bei Stufe 4 besteht höchste Waldbrandgefahr. Das Betreten der Wälder abseits der Wege ist dann verboten.