Baustart an der Merseburger in wenigen Tagen

von 13. Juni 2017

Die Planer setzen auf Entlastung durch den frühen Beginn der Sommerferien, der in diesem Jahr in Sachsen-Anhalt ebenfalls auf den 26. Juni fällt. Worum geht es? In der Merseburger stehen nun die Bauarbeiten im Zuge des Stadtbahnprogramms an. Mit dem nördlichen Teil zwischen Rudolf-Ernst-Weise-Straße, also der Einmündung in den Riebeckplatz, und Thüringer Straße geht es nun an das Nadelöhr in Halles längster Straße. Die Arbeiten an dem 900 Meter langen Abschnitt beginnen Ende Juni 2017 mit dem Kanal- und Leitungsbau, der bis zum März 2018 vorgesehen ist. Erhard Krüger erklärte, dass funktionale Defizite und Sicherheitsmängel zu beseitigen sind. Es gehe nun darum, die Infrastruktur zu erneuern, leistungsfähige Verkehrsanlagen herzustellen und die vollständige Barrierefreiheit (behindertengerechtes Bauen) zu gewährleisten. Während des Baus soll versucht werden, die Einschränkungen gering zu halten, versprach Krüger.

Ingo Sterzing kündigte an, dass nun bald die Fußgängerbrücke („Blaue Brücke“) am Ende der Merseburger Straße zurückgebaut wird. Seit Jahren geht es bereits darum. Zuletzt war die Brücke wegen massiver Mängel komplett gesperrt. Die in Teilen der Rudolf-Ernst-Weise-Straße geltende Einbahnstraße soll künftig aufgehoben werden. Der Umbau der Fahrbahn wird laut Plan stadteinwärts beginnen. Wenn es dann mit den Bauarbeiten stadtauswärts weitergeht, soll die Straßenbahn bereits auf der Neubaustrecke fahren.

Gebaut wird in mehreren Bauabschnitten bis 2019. Insgesamt sind 17 Millionen Euro veranschlagt, allein 3,9 Millionen Euro für den Kanalbau, der auf einer Länge von 550 Metern sechs bis acht Meter tief erfolgen soll. Für die großräumige Umleitung des Verkehrs wollen die Planer nicht zuletzt die Osttangente nutzen. Die Zufahrten zu den Grundstücken sollen weitestgehend abgesichert sein, hieß es am Montagabend. Für Oktober 2017 wurden Vollsperrungen für die Straßenbahnen und den Individualverkehr angekündigt.

Carolin Menz stellte die Bauarbeiten der Deutschen Bahn AG an der B 6 vor. In Bahnsprache geht es um die Eisenbahnüberführungen 6340 und 6343.

In der Bürgerfragerunde meldeten sich einige wenige Bürger zu Wort. Sie fragten, wie Anwohner und Fußgänger das Baufeld werden überqueren können. Teilweise polemische Kritik gab es an der Dauer der Baustelle und an der Umleitungsstrecke. Die anwesenden Fachleute für das Bauvorhaben versicherten, dass die Fußgänger durch Ampeln über das Baufeld geleitet würden. Was die Baudauer betreffe, so seien straffe Bauzeiten im Drei-Schicht-System vorgesehen. Die von einem Bürger geforderten Arbeiten bis 22 Uhr und an den Wochenenden wurden mit Verweis auf die Baulärmverordnung und das Arbeitsschutzgesetz als nicht möglich zurückgewiesen. Was die Umleitungen betreffe, so hätten sich Fachleute damit befasst. Demnach müssten sich Umleitungen dieser Größenordnung nicht zuletzt an Ortsunkundigen orientieren. Sollte es im Umleitungsbetrieb neue Erkenntnisse geben, sei jedoch auch ein Nachsteuern möglich.

Havag-Seite zum Stadtbahnprogramm

https://www.havag.com/Stadtbahn/Stadtbahn

Havag-Seite über die Baustelle Merseburger Straße

https://www.havag.com/Stadtbahn/Projekte/Merseburger/Allgemeines