Baustellen-Stresstest: Es reicht!

von 9. April 2017

Mitten durch Wohnviertel mit unübersichtlichen Kreuzungen und teils schlechten Fahrbahnbelägen werden die Fahrzeuge gelenkt. Mögliche Umleitungsstrecken der einen Baustelle führen in die Sperren der nächsten Baustelle. Es ist zum Haare raufen. Ein Blick auf den Baustellenkalender Anfang April 2017 zeigt: Der Baustellen-Irrsinn ist nicht nur eine Gefühl, sondern Realität. Es ist ja gut und schön, wenn Halles Stadtverwaltung die Gelegenheit nutzt und Mittel abruft, um die Infrastruktur zu verbessern, auch wenn einige Sorgenkinder nach wie vor nicht die notwendige Aufmerksamkeit erfahren. Doch wenn die Baustellen etwas besser aufeinander abgestimmt wären, hätte sicher niemand was dagegen, vor allem die Autofahrer nicht.

Teilweise kommen Erinnerungen an die 1990er Jahre hoch, als Halles Straßen schon einmal eine Großbaustelle waren und Staus zur täglichen Routine gehörten. Auch jetzt staut sich teilweise der Verkehr, wenn auch nicht mehr so wie damals gleich nach der Wende. Jetzt geht es eher um Fragen der Sicherheit, des Umwelt- und des Anwohnerschutzes, die stärker berücksichtigt werden sollten.

Wenn die Baustellen dann wieder verschwunden sind, heißt es meistens aufatmen. Mit dem Stadtbahnprogramm hat sich das jedoch teilweise verändert, denn mit dem Prinzip, dass die Straßenbahn künftig auf ihren Haupttrassen Vorfahrt hat, werden die Autofahrer überall da, wo es eng wird in Halle, benachteiligt. Auch wenn die Fahrgastzahlen der öffentlichen Nahverkehrsmittel nach den jüngsten Aussagen der Havag seit einiger Zeit wieder zunehmen, darf man nicht vergessen, wie viele vor allem Berufstätige, aber auch Eltern, auf das Auto angewiesen sind. Ihnen sollte es nicht unnötig schwer gemacht werden.