BEDINGUNGSLOSES GRUNDEINKOMMEN WÄRE WAHRE FREIHEIT

von 20. Mai 2015

Dass diese Menschen am Monatsende mehr in der Tasche haben sollten als bisher, war zwar ein berechtigter Ansatz, jedoch eine Milchmädchenrechnung. Verwaiste Taxistände an einigen Stellen in Halle an der Saale sind eine sichtbare Folge. Das Taxi-Gewerbe ist massiv betroffen. Hinzu kommen das Hotel- und Gaststättengewerbe und diverse Dienstleister. Unternehmen, die bisher nicht bereit oder in der Lage waren, besser Löhne zu zahlen, haben entweder zugemacht oder Beschäftigte entlassen und Arbeitsverträge und Arbeitszeiten so neu strukturiert, dass die Personalkosten nicht gestiegen sind. Diejenigen, denen angeblich geholfen werden sollte, sind nun arbeitslos oder kommen gerade so über die Einkommensgrenze, wo der Fiskus zuschlägt, mit dem Ergebnis, dass sie am Ende sogar weniger haben als zuvor.

Man darf es offen sagen: Der Mindestlohn ist Murks. Auch weil wieder mal ein großer Apparat nötig ist, um zu überprüfen, ob die gesetzlichen Vorgaben eingehalten werden. Das vermeintliche Ziel, den Armen der Republik eine „gerechte Bezahlung“ zu sichern, wurde klar verfehlt. Außerdem reichen 8,50 Euro heute selbst bei regulärer Beschäftigung mit einer 40 Stunden-Woche nicht mehr aus, zumal der Mindestlohn ja auch zu Preissteigerungen gefürhrt hat, von den sonst allgemein steigenden Lebenshaltungskosten nicht zuletzt in sensiblen Bereichen wie Wohnen und Ernährung ganz zu schweigen.

Die richtige Antwort auf Ausbeuter und Bürokraten wäre (sofern man die Systemfrage nicht stellt), das bedingungslose Grundeinkommen einzuführen, die Arbeitsverwaltung komplett abzuschaffen und auch den Zoll auf das Niveau vor dem Mindestlohn abzuschmelzen. Das eingesparte Geld aus den Behörden wäre als Sicherheitssockel für alle Menschen besser angelegt. Statt Restriktionen und Kontrolle zählten Eigenverantwortung und Freiheit. Der soziale Friede würde gewahrt, die Sicherheit erhöht und die Zufriedenheit der Menschen verbessert. Mehr Geld käme in den Konsumkreislauf. Menschen müssten sich nicht als Lohnsklaven anbieten, sondern könnten das tun, was sie gerne tun und am besten können.

Die Unterstellung, dass die „soziale Hängematte“ die Faulen anzieht und vermehrt, gilt für den kleinsten Teil der Menschen. Außerdem bestraft das bestehende System nicht Faulheit und unsoziales Verhalten, sondern mangelnde Cleverness.