Beesener Straße: Linden werden gefällt

von 30. Juli 2010

Die Bauarbeiten in der Beesener Straße gehen ab 20. August weiter. Nachdem im vergangenen Jahr bereits der Berg saniert wurde, folgt nun der südliche Abschnitt. Dann wird der Bereich zwischen Melanchthonstraße und Ernst-Eckstein-Straße gesperrt. Die Straßenbahn wird eingleisig an der Baustelle vorbeigeführt. Der restliche Bereich bis zur Huttenstraße folgt dann 2011.

Bevor die Arbeiten starten, rücken aber zunächst die Kettensägen an. Die Bäume in der Straße, darunter 98 Linden, werden gefällt. Neugepflanzt werden sollen nach Abschluss der Arbeiten erneut Winterlinden, allerdings eine kleinkronigere Form. Für die Fällungen wurde eine Ausnahmegenehmigung beantragt, so die Stadt. Hierfür wurden spezielle Untersuchungen vorgenommen. So erfolgten mehrfach Begehungen und Nestschauen sowie der Rückbau nicht belegter Nester, um den Belangen des Naturschutzes gerecht zu werden.

Im jetzt zu sanierenden Bereich der Beesener Straße sollen die Gleise nicht mehr so eng beieinander liegen. Weil die Niederflurstraßenbahnen 10 Zentimeter breiter als die alten Tatra-Bahnen sind, herrscht derzeit auf Teilen der Strecke Begegnungsverbot der Bimmel. Alle Haltestellen werden behindertengerecht eingerichtet. Dadurch wird auch die Gleisachse am Melanchthonplatz verlegt, um die notwendige Haltestellenlänge von 45 Metern einzuhalten. Die Haltestelle wird deshalb nicht mehr parallel zur Mauer, sondern etwas schräg gestellt. Die stadtauswärts führende Haltestelle an der Kantstraße wird hinter die Kreuzung Richtung Süden verlegt.

Neu errichtet wird am Melanchthonplatz eine Fußgängerampel. Die bestehende Ampel am Altenheim Lindenhof an der Einmündung Kantstraße bleibt bestehen. Außerdem wird in der Beesener Straße das Parken legalisiert. 100 Stellflächen entstehen. Derzeit ist das Parken, die Autos stehen vielfach zwischen den Bäumen und sind ein Grund für die Schädigungen im Wurzelbereich, noch verboten, wird von der Stadt aber geduldet.

Fahrradfahrer erhalten einen Radstreifen zwischen Fahrbahn und Parkbuchten. Auch an den Haltestellen werden die Radler zwischen Wartehäuschen und Straße vorbeigeführt. Durch eine Änderung des Belags und einen Höhenunterschied sollen die Radler auf die Situation aufmerksam gemacht und Unfälle vermieden werden. Involviert in die Arbeiten ist auch die Hallesche Wasser- und Stadtwirtschaft. Sie wird einen Nebensammler sowie Schachtköpfe sanieren. Außerdem werden zwei alte Leitungen außer Betrieb genommen.

Die Beesener Straße wird derzeit täglich von bis zu 4.000 Autos, 12.000 Fahrgästen in der Straßenbahn und 1.000 Radlern frequentiert. Während der Bauarbeiten sollen die Straßenbahnen auch weiterhin fahren. Die Arbeiten kosten insgesamt rund 10 Millionen Euro.

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