Bessere Beratung für Existenzgründer

von 29. September 2009

(ens) Vor 16 Jahren wurde das Technologie- und Gründerzentrum auf dem Weinberg Campus in Halle (Saale) eröffnet. Viele kleine Forschungsunternehmen haben sich hier gegründet. Auch mit Unterstützung von Stadt, Land und Uni, die mit Förderprogrammen Ausgründungen aus der Martin-Luther-Universität heraus unterstützten. Doch die Existenzgründerquote ist im bundesweiten Vergleich noch zu niedrig. Das soll sich nun ändern.

Unter dem Namen “Univations Institut” wurde am Montagabend im TGZ ein Büro für die Existenzgründerberatung eröffnet. Hier sollen auf 250 Quadratmetern die verschiedenen Beratungsangebote gebündelt werden. Das Ziel: den Start in die Selbstständigkeit erleichtern. Hochschulabsolventen und Forschern sollen nicht mehr von Pontius zu Pilatus laufen müssen, wenn Sie Unterstützung der Existenzgründung erhalten wollen. Die verschiedenen Anlaufstellen wie "ego-Pilot" oder "scidea" sind künftig in der Beratungsstelle unter einem Dach zu finden, ebenso wie Beratungsangebote der Investitionsbank Sachsen-Anhalt. 20 Berater stehen insgesamt bereit, informieren zu rechtlichen Fragen und Fördermöglichkeiten. Neu ist auch, das man die Firmen nicht wieder aus den Augen verliert, man will die Existenzgründer über Jahre hinweg begleiten und betreuen.

Am Montag unterzeichneten Manfred Maas, Direktor der Investitionsbank, und Ulf-Marten Schmieder, Leiter der neuen Beratungsstelle, den Vertrag zur Kooperation in der neuen Beratungsstelle. Einen “Großen Schritt” nannte das TGZ-Chef Wolfgang Lukas. Nun seien alle Projekte rund um die Gründungsberatung unter einem Dach vereint.

Doch auch mit der bisherigen Leistung der vormals eingeständig agierenden Beratungsstellen ist Schmieder zufrieden. 140 Gründen seien begleitet worden, insgesamt 7,5 Millionen Euro an Fördermitteln geflossen. Katja Heppe ist eine der erfolgreichen Existenzgründerinnen, die mit Hilfe der Projekte den Start in die Selbstständigkeit meisten konnte. Vor drei Jahren war das. Heute stellt sie mit ihrer Firma HMC den Wirkstoff Chitosan her. Dieser komme in der Kosmetik und der Pharmazie zum Einsatz. Kunden habe das sechsköpfige Unternehmen weltweit- Christian Sporn hat mit Skinomics noch einen Weg vor sich. Zum 1. Januar nächsten Jahres will er Forschungslabore im TGZ einrichten, bislang hat sein Unternehmen nur Büroräume. Sein Unternehmen beschäftigt sich mit innovativem Vehikelsystemen für hautprotektive Membranlipide. Klingt kompliziert, ist aber verkürzt dargestellt der Versuch, Tabletten zu ersetzen und stattdessen Möglichkeiten zu finden, die Wirkstoffe durch die Haut eindringen zu lassen – als Salbe zum Beispiel. Und bei Neurodermitis-Erkrankten könnte man in diesem Fall direkt an der Wundstelle behandeln. Dafür hat seine Firma in diesem Jahr auch den IQ-Innovationspreis gewonnen.