Bessere Berufsorientierung für Jugendliche

von 22. Juni 2011

Zehn Prozent der halleschen Schüler gehen ohne Abschluss von der Schule. Weitere elf Prozent haben einen nicht verwertbaren Hauptschulabschluss. Das soll sich ändern. Auf Initiative des Projekts Berufswahlreife fanden sich in der Saalestadt rund 30 Akteure im Bereich "Übergang Schule – Beruf" in der Arbeitsgruppe Berufsorientierung (AG BO) zusammen.

Als erstes gemeinsames Arbeitsergebnis ist nun ein "Angebotskatalog" aller Maßnahmen entstanden, die Jugendlichen einen guten Übergang ins Berufsleben ermöglichen sollen. Sozialdezernent Tobias Kogge, SPI-Chef Michael Scherschel und Arbeitsagentur-Chefin Petra Bratzke schalteten das Internetportal symbolisch frei.

Für Petra Bratzke ist die Notwendigkeit klar. Zum einen soll verhindert werden, dass Jugendliche zu dauerhaften Hartz-IV-Klienten werden, zum anderen brauchen die Unternehmen Fachkräfte. Zahlen der Arbeitsagentur-Chefin machen es deutlich. So stünden im kommenden Lehrjahr für die 1.455 Bewerber 1.712 Stellen bereit. „Früher hatten wir keine Stellen, heute keine Bewerber“, so Bratzke. „Die Ressource Jugendlicher ist knapp geworden.“ Es müsse gelingen, die Attraktivität der Ausbildungsplätze zu verdeutlichen. Gelinge es nicht, für die Unternehmen Nachwuchs zu gewinnen, so drohe deren Schließung.

Laut Bratzke gebe es bereits verschiedene Aktionen, um Jugendliche auf interessante Berufe aufmerksam zu machen. Dazu zählen beispielsweise die Messe "Chance", der "Tag der Berufe" und die "Lange Nacht der Berufe". Im aktuellen Schuljahr habe es zudem eine Eisdisko verknüpft mit einer Informationsveranstaltung gegeben.