Betreuungsquote bei Ein- und Zweijährigen im Osten höher

von 12. Dezember 2011

(dpa) Bei der Kindertagesbetreuung von Ein- und Zweijährigen hat Ostdeutschland die Nase weiter deutlich vorn. Spitzenreiter sind drei Landkreise in Sachsen-Anhalt, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Im Salzlandkreis lag die Betreuungsquote bei Einjährigen im März bei 82,4 Prozent, in Wittenberg bei 80,6 Prozent und im Jerichower-Land 80,1 Prozent.

Im Schnitt betrug die Betreuungsquote bei Kleinkindern in ostdeutschen Kreisen und kreisfreien Städten 60,6 Prozent und lag damit mehr als dreimal so hoch als in den westdeutschen Kommunen (17,9 Prozent).

Von den Zweijährigen im Osten waren im Schnitt sogar 81,5 Prozent in einer Kindertageseinrichtung oder bei einer Tagesmutter beziehungsweise bei einem Tagesvater. Die höchste Betreuungsquote bei Zweijährigen hatte die thüringische Stadt Gera mit 94,1 Prozent.

Die höchsten Betreuungsquoten bei Einjährigen in Westdeutschland hatten Heidelberg (44,9), Erlangen (39,4) und Hamburg (38,1). Bei den Zweijährigen lag der Landkreis Südliche Weinstraße in Rheinland-Pfalz mit 76,8 Prozent vorn.

Von 2013 an haben alle Eltern einen Rechtsanspruch auf einen Krippenplatz oder Tagespflege, bevor ihre Kinder in den Kindergarten kommen. Auf Basis des geschätzten Bedarfs haben Bund, Länder und Kommunen eine Betreuungsquote von 35 Prozent festgelegt. Um sie zu erreichen, fehlen im Westen Deutschlands aktuell 230 000 Plätze.