Biopharma-Industrie soll gestärkt werden

von 2. Januar 2011

Die Biopharma-Branche in Sachsen-Anhalt wächst seit Jahren. Viele kleine Unternehmen sind in diesem Bereich entstanden, zum Beispiel im Biotechnikum des Technologie- und Gründerzentrums in Halle (Saale). Ein idealer Ort, um eine Kooperationsvereinbarung zur Stärkung der BioPharma-Kompetenz in Sachsen-Anhalt zu unterzeichnen. Zu den Unterzeichnern zählen neben Wirtschaftsminister Reiner Haseloff und Kultusministerin Birgitta Wolff auch Forschungseinrichtungen, Unternehmen und die Unis in Halle und Magdeburg.

Ziel ist es, die Zusammenarbeit zwischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen bei kleineren Aufträgen und Projekten zu stärken. Auch soll es einen regelmäßigen Austausch über die aktuelle Situation und künftige Entwicklungen geben, um so besser über die Kompetenzen der Kooperationspartner Bescheid zu wissen. Geplant ist eine engere Zusammenarbeit in den Bereichen Ausbildung und Personalanwerbung. Auch Neugründungen junger, innovativer Unternehmen sollen in das Netzwerk eingebunden werden.

Wirtschaftsminister Haseloff hob im Rahmen der Unterzeichnung hervor, dass keine andere Branche im Land in den letzten Jahren solch eine Dynamik und solch ein Wachstum vorweisen konnte wie die Biopharma-Industrie. Von 4.600 auf 6.300 seit die Zahl der Arbeitsplätze seit 2003 gestiegen. Die Innovationsquote sei hoch, jedoch sei die Wertschöpfung niedrig. Das müsse sich ändern. Derzeit werden viele Entwicklungen aus Sachsen-Anhalt in anderen Teilen Deutschlands oder der Welt produziert. Damit fehlen dem Land viele interessante Arbeitsplätze. Haseloff betonte, dass die Kooperationsvereinbarung der Schritt hin zu einem weiteren Institut sei, um die den Bereich als neue Leitbranche zu entwickeln und zu stärken. “Wir haben eine starke Pharmabranche. Verknüpft mit den ausgegründeten TGZ-Unternehmen und dem Mittelstand müssen wir ein viertes Institut auf den Weg bringen.” Dieses solle seinen Sitz in Dessau-Rosslau haben.

„Grundlagenforschung und ihre Anwendung sind die beiden Pole nachhaltiger Forschungspolitik. Den wissenschaftlichen Erkenntnissen müssen kurze Wege zu innovativen Unternehmen bereitet werden“, sagte Kultusministerin Birgitta Wolff. Die Hochschulen seien in der medizinischen Biotechnologie sehr gut aufgestellt. So verfüge die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg über etablierte Institute für Biochemie und Biotechnologie, für Biologie und für Pharmazie. Die Otto-von-Guericke-Universität arbeite im Bereich der Bioprozesstechnik in enger Kooperation mit dem Max-Planck-Institut für Dynamik komplexer technischer Systeme in Magdeburg. An der Hochschule Anhalt habe sich im Verbund des KAT-Netzwerkes das ,Center of Life Sciences’ etabliert. Nun gelte es, die PS auf die Straße zu bringen, so Wolff.